Goch Ausgezeichnete Schülerzeitung aus Goch

Goch · Erst im Vorjahr gab es den letzten Preis für den "Grenzgänger", die Schülerzeitung des Städtischen Gymnasiums. Die aktuelle Ausgabe trägt den Titel "Flucht" und legt den Schwerpunkt auf die Lage der Asylbewerber in Goch.

 Die Redaktion des "Grenzgängers" mit der neuesten Ausgabe der Schülerzeitung.

Die Redaktion des "Grenzgängers" mit der neuesten Ausgabe der Schülerzeitung.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Recherchieren, Texte schreiben, Layout gestalten. Der Beruf eines Redakteurs ist vielseitig. 13 Schüler des städtischen Gymnasiums in Goch lernen das kennen. In einer Arbeitsgemeinschaft arbeiten sie wöchentlich an einer der besten Schülerzeitungen Deutschlands, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Im Januar erschien eine neue Ausgabe.

Die Schüler behandeln in ihrer Schülerzeitung "Grenzgänger" auch schwere Themen kritisch. Die gerade fertiggestellte 11. Ausgabe des "Grenzgängers" ist etwa unter dem Thema Flucht erschienen. "Da unser Interesse vor allem das Thema Flüchtlinge betraf, haben wir entschieden, dass das auch der Schwerpunkt unserer neuen Ausgabe sein soll", erklären die Schüler. Gemeinsam überlegten sie, wie sie das Thema angehen können. "Das war nicht ganz einfach. Zwar haben wir ein Flüchtlingsheim in der Nähe, jedoch war die Kommunikation schwierig. In einem Gocher Begegnungscafé habe ich aber jemanden gefunden, mit dem ich sprechen konnte", erzählt Joshua. Er schrieb den Hauptartikel der Rubrik "Grenzgänger" und blickte dabei hinter das Schicksal der Flüchtlinge, die in der Öffentlichkeit häufig nur durch Zahlen erfasst werden.

Ein weiterer Schüler befasste sich dagegen aus einem anderen Blickwinkel mit dem Thema Flucht. Er sprach mit einer Gocherin, die im Zweiten Weltkrieg aus dem Osten floh und dabei ähnliches erlebte wie die heutigen Flüchtlinge.

Kritisch beschäftigte sich eine weitere Schülerin mit den Anschlägen in Paris. "Was können wir als Schüler machen?", stellte sie als Frage in ihrem Kommentar. Auch ein Interview mit dem neuen Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm findet sich in der neuen Ausgabe. "Wir wollten, dass die Schüler unserer Schule ihn besser kennenlernen können", sagt Niels, einer von zwei Chefredakteuren der Zeitung.

Neben der Rubrik Grenzgänger, die sich mit Menschen und Themen aus Goch und Umgebung beschäftigt, sowie politischen Inhalten, bieten die Schüler in ihrer Zeitung noch viele weitere Aspekte an. Die Breite reicht von Rätseln über Backrezepte, Internet- und Kulturtexten bis hin zu Berichten von Schülern des Gocher Gymnasiums, die eine längere Zeit im Ausland verbringen.

Die Auswahl der Themen überlegen sich die Schüler jeweils zu Beginn der Arbeit an der nächsten Ausgabe. "Wir sammeln dafür Zeitschriften mit Themen, die uns interessieren können und legen daraufhin einen Schwerpunkt fest, an dem wir die meisten Interessen haben", stellt Niels vor. Bis zum Redaktionsschluss können aber immer noch einige weitere Artikel hinzukommen.

Neben der Arbeit an den Texten steht jedoch auch das Layout für die Schüler im Fokus. "Wir entwickeln uns da auch immer weiter und versuchen unser Layout immer weiter zu optimieren", sagt Niels. In den ersten Ausgaben sei beispielsweise noch in Schwarz-Weiß gedruckt worden. Die neuen 300 Ausgaben, die erstmals am Tag der offenen Tür verkauft wurden, wurden jedoch wie andere zuvor auch schon farbig gedruckt.

(pets)
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