Goch Asyl: Eventhalle in Weeze wird jetzt genutzt

Goch · Um für die Wintermonate zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, ist das Gebäude umgebaut worden.

 Der Schlafbereich in der Halle ist abgetrennt, um zumindest für ein wenig Privatsphäre in der großen Halle zu sorgen.

Der Schlafbereich in der Halle ist abgetrennt, um zumindest für ein wenig Privatsphäre in der großen Halle zu sorgen.

Foto: Seybert

Als vor einiger Zeit die Statistik über die Flüchtlings-Quote veröffentlicht wurde, fand sich Weeze einsam an der Spitze wieder. Um stolze 383 Prozent hatte die Gemeinde ihr Soll übererfüllt, weil aktuell viel mehr Asylsuchende in der Kommune leben, als Weeze eigentlich aufnehmen müsste.

Hintergrund der hohen Quote ist die besondere Situation in Weeze, dass es dort gleich zwei Notunterkünfte des Landes gibt. Diese befinden sich am Flughafen und dort sind mehr Flüchtlinge untergebracht, als weeze nach dem Schlüssel auifnehmen müsste.

Während andere Kommunen über diese Situation stöhnen, sieht die Gemeinde die Lage sehr positiv. "Wir können uns über eine Überbelegung nicht beklagen, die Flüchtlinge fallen hier nicht negativ auf", sagt Johannes Peters von der Gemeinde. Im Gegenteil: Von der derzeitigen Situation würden viele profitieren. Der Flughafen erziele Erträge durch die Vermietung der Unterkünfte, das Land könne den Asylsuchenden eine gute Unterbringungsmöglichkeit anbieten und die Kommune selbst bekommt keine neuen Flüchtlingen zugewiesen. Denn die Personen auf dem Airport werden angerechnet. 80 Asylsuchende betreut dei Stadt aktuell, ohne die Notunterkunft müsste die Gemeinde etwa 120 Personen mehr aufnehmen. Wie mehrfach berichtet, ist auf dem Airport-Gelände seit einiger Zeit eine Notunterkunft eingerichtet, die Platz für rund 400 Personen bietet (Weeze I). Da für den Winter zusätzlicher Bedarf bestand, ist auch die Eventhalle zu einer Flüchtlingsherberge umgebaut worden. Etwa 700 Asylsuchende könnten hier aufgenommen werden. Weeze II nennt sich der Bereich, der seit Anfang Dezember in Betrieb ist, 200 Personen befanden sich in der vergangenen Woche in der Unterkunft. Es ist gut möglich, dass die Zahl aktuell steigen wird. Denn das land hat den Kommunen zugesagt, dass es zwischen den Feiertagen keine neuen Zuweisungen in die Städte und Gemeinden gibt. Die neu angekommenen Asylbewerber werden daher in dieser Zeit in die Notunterkünfte überwiesen.

Die Eventhalle soll im Frühjahr wieder geräumt werden, weil die Großveranstaltungen wie Q.-Base und Parookaville wie geplant in dem Bereich stattfinden sollen.

(zel)
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