Uedem Abschied nach 43 Jahren in der Kita

Uedem · In diesen Tagen endet in der Kindertagesstätte St.-Franziskus in Uedem eine Ära. Vier Jahrzehnte lang war Angelika Verhaelen Leiterin der Einrichtung, jetzt geht die 62-Jährige in den Ruhestand. Dienstantritt war im August 1973.

 Ein letztes Mal im Bällebad mit den kleinen Protagonisten - offiziell verabschiedet wird Angelika Verhaelen am Sonntag, 24. April.

Ein letztes Mal im Bällebad mit den kleinen Protagonisten - offiziell verabschiedet wird Angelika Verhaelen am Sonntag, 24. April.

Foto: GOTTFRIED EVERS

"Die vielen tollen Begegnungen und die Menschlichkeit möchte ich nicht missen", erklärt Angelika Verhaelen rückblickend. Nach 43 Jahren als Erzieherin in Uedem, davon 40 Jahre als Kindergartenleitung, wird sich die Uedemerin am Freitag, 22. April, von den Jungen und Mädchen in der St.-Franziskus-Kindertagesstätte verabschieden. "Die Arbeit mit den Kindern werde ich ganz stark vermissen. Aber die Aufgaben in der Leitung haben sich extrem verändert in den Jahren", resümiert sie.

Mit 19 Jahren begann Angelika Verhaelen im August 1973 ihre Tätigkeit. Nicht einmal drei Jahre später, Ostern 1976, übernahm sie die Leitung des Karl-Leisner Kindergartens. "Damals musste extra eine Genehmigung eingeholt werden, weil ich die drei Berufsjahre noch nicht voll absolviert hatte", erinnert sie sich lächelnd.

Vieles habe sie erreichen, zahlreiche Ideen in die Tat umsetzen können, manches Mal aber auch zurückstecken müssen. "Mir war es immer wichtig, dass die Kinder sich angenommen fühlen und dass sie sich später gerne an ihre Kindergartenzeit zurückerinnern", berichtet die Hobbygärtnerin.

Durch rund 50 Fortbildungen blieb sie in all den Jahren auf dem aktuellen Stand der Dinge, blieb ihrer Linie treu, ohne sich neuen Ansätzen zu verschließen. "Ich habe immer ganz viel Unterstützung erfahren. Von meiner Familie, besonders meinem verstorbenen Ehemann, von meinem Team und den Eltern der Kinder, von Gruppen und Vereinen, der Gemeinde und unzähligen Einzelnen." Nur so seien viele Dinge umzusetzen gewesen.

"Es war eine arbeitsintensive Zeit, geprägt von mehr als 1000 Kindern und deren Familien, von Ideen, großer Verantwortung, kleinen Katastrophen und großen Festen." Der Abschied sei mit Wehmut verbunden, aber sie blicke nach vorne. Nachdem sie durch ihre Aufgaben oft durchweg verplant war, berufliche Zusatztermine auch das Privatleben bestimmten, freut sich Angelika Verhaelen auf eine Zeit der Ruhe. Erst einmal ankommen in der neuen Situation hat sie sich vorgenommen. Vieles sei ihr bereits angetragen worden, aber die zweifache Mutter und bald dreifache Oma möchte sich zuerst darüber klar werden, was sie für sich selber möchte. "Erst dann werde ich mich neuen Sachen zuwenden."

Die Erkenntnis, auf sich selber zu schauen und zu gucken, was ihr gut tut, hat die 62-Jährige unter anderem auf dem kürzlich gelaufenen Jakobsweg gewonnen. Reisen werden dazu gehören, aber auch ihre Hobbys. Der Kirchenchor oder die Uedemer Plattproters werden ebenso wie die Enkelkinder dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkommt. Zwar verabschiedet sich Angelika Verhaelen bereits in diesen Tagen von den rund 100 Kindern in den Gruppen des St.-Franziskus-Kindergartens, der offizielle Abschied findet jedoch erst am Sonntag, 24. April, im Forum der Hans-Dieter-Hüsch-Hauptschule statt.

(rih)
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