Geldern Zweite Ausstellung zur Veerter Heimatgeschichte

Geldern · Für den Erhalt der Geschichte der Ortschaft Veert steht ein Herren-Quartett vom Heimat- und Verschönerungsverein: Jürgen Giesen, Franz-Josef Spolders, Franz Kubon und Karl-Heinz Pastoors. Die vier hatten zu einer Fotoausstellung in die "neue" Heimatstube an der Veerter Dorfstraße eingeladen und zahlreiche Besucher nahmen das Angebot wahr.

Es gab auch einen freudigen Anlass für diese zweite Ausstellung: der Umzug von 16 auf 60 Quadratmeter Fläche für das Heimatarchiv in den ehemaligen Gemüseladen neben der Sparkasse. Dass sich nun der Heimat- und Verschönerungsverein dort "ausbreiten" darf, dafür hat sich der Ortsbürgermeister von Veert, Heinz Manten, eingesetzt. "Wir hatten viele helfende Hände, die beim Umzug und bei der Enrichtung mit angepackt haben", berichtet Karl-Heinz Pastoors stolz.

Am Wochenende konnten die Besucher eine Auswahl von alten Fotos sehen, die Veert um die Jahrhundertwende bis in die 50er Jahre zeigen. Ob Niersbrücken, Straßen und Wege, die alte Schule, Fotos von Umzügen mit dem Radsportverein "All Heil Veert" oder Luftaufnahmen. Alles hatten die vier Herren auf große Ausstellungswände gepinnt und mit der Beschreibung des jeweiligen Motivs versehen.

Insgesamt 2300 Fotos haben die vier bisher digitalisiert. 8500 sind derzeit im Bestand - und es werden immer mehr. "Zu Beginn haben die Gründerväter die Veerter angesprochen, ob sie Fotos oder Gebrauchsgegenstände zur Verfügung stellen", erzählt Jürgen Giesen. Heute bringen die Leute die Sachen gerne hierhin. Besonders für Vereine und Klassentreffen sind in der Heimatstube wichtige Dokumente und Fotos für Festschriften zu finden. Der Wert eines solchen Archives würde immer mehr wahrgenommen. Beim Tag der offenen Tür wären 125 Besucher gekommen, erzählt Karl-Heinz Pastoors. Und dann zeigt er einen besonderen Schatz in einem Nebenraum: die Fahne der "Jungfernkongregation von 1912". "Die hatte man nach einem Umzug im feuchten Zustand zusammengerollt und auf den Dachboden gelegt. Das Ergebnis waren Rost- und Stockflecken. Eine ehemalige Paramentenstickerin hat sie für uns restauriert und nun ist sie wieder fast "wie neu", so der Hobby-Archivar. Die doppelseitige Fahne ist auf der Rückseite besonders schön gearbeitet. Sie zeigt die Madonna mit einem goldenen Strahlenkranz vor dunkelblauem Hintergrund. Immer dienstags von 10 bis 12 Uhr ist die Heimatstube geöffnet.

(lin)
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