Geldern Zahl der Bedarfsgemeinschaften erneut gesunken

Geldern · Jobcenter Kreis Kleve hilft Minijobbern mit individuellen Lösungen auf dem Weg zu Teilzeit oder Vollzeit.

Das Jobcenter Kreis Kleve hilft Minijobbern auf dem Weg zur Unabhängigkeit von Transferleistungen durch Teilzeit- oder Vollzeitarbeit. Im Kreisgebiet erhalten aktuell 12.447 erwerbsfähige Personen SGB-II-Transferzahlungen. 4019 von ihnen, also jeder Dritte, steht im Leistungsbezug, obschon er oder sie einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt nachgeht.

Unverändert arbeiten 32 Prozent von ihnen Teilzeit oder Vollzeit. 68 Prozent haben einen Minijob. Manchmal sprechen die Kinderbetreuung oder gesundheitliche Gründe gegen eine Erweiterung der Erwerbstätigkeit, so das Jobcenter.

Häufig aber könne eine individuelle Betreuung durch das Jobcenter zu einer existenzsichernden Beschäftigung und damit zur Unabhängigkeit von Sozialleistungen führen. Seit zehn Monaten bietet das Jobcenter betroffenen Minijobbern eine individuelle Betreuung für Erwerbstätige an. Geht eine Kundin beispielsweise an drei Vormittagen einem Minijob nach, werden die Präsenszeiten der Maßnahme auf den Nachmittag gelegt. Neben einem Gespräch mit dem aktuellen Arbeitgeber zu einer möglichen Umwandlung des Minijobs in eine Teilzeit- oder Vollzeitbeschäftigung wird bei Bedarf auch nach alternativen Arbeitsplätzen gesucht. Daneben besteht die Möglichkeit, beispielsweise durch Qualifizierungen einen höher bezahlten Arbeitsplatz anzustreben. 30 Teilnehmer haben das Programm bislang abgeschlossen. Zwölf konnten in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden, zwei Personen haben eine Ausbildung begonnen. "Das sind wichtige Meilensteine auf dem Weg in die Unabhängigkeit von Transferleistungen", sagt Landrat Wolfgang Spreen, der zufrieden mit dem bisherigen Maßnahmenverlauf ist.

Der aktuelle Bericht zur Grundsicherung für Arbeitsuchende weist erneut eine sinkende Zahl von SGB-II-Bedarfsgemeinschaften (BG) aus. Im Monat August gab es kreisweit 9163 BG. Damit verringerte sich die Anzahl gegenüber Juli um 31. Insgesamt leben 16.837 Menschen in den BG. Neben den 12.447 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sind dies 4390 Sozialgeldempfänger - in der Regel Kinder. Die Integrationszahlen, also die Anzahl der Vermittlungen in Arbeit, werden mit einer Wartezeit von drei Monaten abgebildet. Im April konnten 258 Personen in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten integriert werden (Vormonat: 244). In Minijobs wurden 137 Personen vermittelt (Vormonat: 131). Damit bleibt die Anzahl der Vermittlungen auf hohem Niveau.

Im Kreis Kleve erhalten rund 6,6 Prozent der Einwohner die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Dies stellt im Vergleich zu Bund (7,7) und Land (9,7) als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (7,9) und Viersen (7,0) einen guten Wert dar.

Im Juli 2016 wurde zur Erfüllung des Aufgabenspektrums des SGB II ein Betrag in Höhe von rund 9,24 Millionen Euro aufgewendet. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon etwa 2,64 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft. Von Januar bis Juli wurden etwa 65,28 Millionen Euro gezahlt.

(RP)
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