Geldern Zahl der Bedarfsgemeinschaften auf hohem Niveau

Geldern · Die Teilnahme an der Klassenfahrt, das Vorhandensein des persönlichen Schulbedarfs oder die Mitgliedschaft im Sportverein ist nicht für jedes Kind eine Selbstverständlichkeit. Seit dem Jahr 2011 werden mit dem so genannten "Bildungs- und Teilhabepaket" neue Möglichkeiten zur frühzeitigen Förderung von Kindern ermöglicht. Einen Anspruch auf diese Leistung haben Kinder und Jugendliche von Eltern, die Arbeitslosengeld II, Sozialgeld oder Sozialhilfe, den Kinderzuschlag oder Wohngeld beziehen. Damit soll gewährleistet werden, dass jedes Kind in der Schule und in der Freizeit mitmachen, mitleisten und teilnehmen kann. Im Jahr 2015 wurden im Kreis Kleve insgesamt 10.711 Leistungskomponenten für Bildung und Teilhabe bewilligt (plus fünf Prozent gegenüber 2014). Vorwiegend wurden Mittel für die Mittagsverpflegung, für Klassenfahrten, für soziale und kulturelle Teilhabe sowie für das Schulbedarfspaket verwendet. "Jeder junge Mensch hat das Recht auf Förderung seiner Entwicklung", betont Landrat Wolfgang Spreen. Die betroffenen Kinder erhalten so beispielsweise die Möglichkeit, ein Musikinstrument zu lernen, Mitglied im Sportverein zu werden, Kurse an der Volkshochschule zu belegen, Museen oder Theater zu besuchen oder ihre Medienkompetenz zu stärken. Finanziert wird das Bildungs- und Teilhabepaket durch den Bund über die Aufstockung des Bundesanteils an den grundsätzlich von den Kommunen zu erbringenden Leistungen für Unterkunft und Heizung.

Die Komponente "Schulbedarfspaket" wird im Leistungsbereich des SGB II antragsunabhängig gewährt. Landrat Spreen: "Das Bildungs- und Teilhabepaket ist eine wichtige Leistungsergänzung, um insbesondere den Kinder zu ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen."

Die aktuelle Auswertung "Grundsicherung für Arbeitsuchende" zeigt, dass die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften im März 2016 gegenüber dem Vormonat um zwölf auf nunmehr 9220 leicht gestiegen ist. Insgesamt 16.959 Menschen leben in den Bedarfsgemeinschaften, davon sind 12.543 erwerbsfähige Leistungsberechtigte und 4416 Sozialgeldempfänger, in der Regel Kinder. Die Zahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt lag im Februar mit 280 auf einem weiterhin hohen Niveau. Deutlich gestiegen ist mit 135 die Zahl der Vermittlungen in eine sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung (plus 35 gegenüber dem Vormonat). Von 100 Einwohnern im Kreis Kleve erhalten etwa 6,2 die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Dies stellt im Vergleich zu Bund (7,4) und Land (9,3) als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (7,8) und Viersen (6,9) einen vergleichsweise guten Wert dar.

Zur Erfüllung des Aufgabenspektrums des SGB II wurde im Februar ein Betrag in Höhe von 9,47 Millionen Euro aufgewendet. Auf den Kreis und die Kommunen entfielen hiervon 2,71 Millionen Euro für die Kosten der Unterkunft. Bisher wurden im Jahr 2016 (Januar und Februar) insgesamt 18,3 Millonen Euro aufgewendet.

(RP)
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