Issum Wo entsteht Issums neuer Ortskern ?

Issum · Die CDU will an den Plänen "An de Pomp" zwischen Neustraße und Rosenstraße festhalten. SPD und Bürgermeister favorisieren nun den Ausbau des Vogt-von-Belle-Platzes. FDP noch unentschieden. Rat steht vor Sondersitzung.

 "An de Pomp": Rechts die Rosenstraße, die an der Sparkasse beginnt und Richtung Brüder-Grimm-Schule führt. Neben der Bank kommen links Apotheke und "Linnewäwer". Dahinter dann der Second-Hand-Laden plus Döner-Laden mit Lagerräumen. Hier könnte der Durchbruch von der Gelderner Straße zum Platz erfolgen.

"An de Pomp": Rechts die Rosenstraße, die an der Sparkasse beginnt und Richtung Brüder-Grimm-Schule führt. Neben der Bank kommen links Apotheke und "Linnewäwer". Dahinter dann der Second-Hand-Laden plus Döner-Laden mit Lagerräumen. Hier könnte der Durchbruch von der Gelderner Straße zum Platz erfolgen.

Foto: Stoffel, Arnulf (ast)

Die Sondersitzung des Rates wird nicht allzu lange auf sich warten lassen. Die SPD hat sie sogar schon beantragt. Denn nachdem seit sieben (!) Jahren über das Thema "Ortskernentwicklung" diskutiert, beschlossen und wieder neu gesprochen wird, sollen nun Nägel mit Köpfen gemacht werden. In welche Richtung auch immer.

 Luftbild des Vogt-von-Belle-Platzes: Hier wird das Wohlfühlhaus (unten) kräftig erweitern. Die Grünfläche Richtung Wilhelmshöhe ist von der Volksbank für seniorengerechtes Wohnen vorgesehen. Die SPD bringt noch einen Vollsortimenter ins Spiel, falls die Tennisplätze an die Tennishalle verlegt werden könnten.

Luftbild des Vogt-von-Belle-Platzes: Hier wird das Wohlfühlhaus (unten) kräftig erweitern. Die Grünfläche Richtung Wilhelmshöhe ist von der Volksbank für seniorengerechtes Wohnen vorgesehen. Die SPD bringt noch einen Vollsortimenter ins Spiel, falls die Tennisplätze an die Tennishalle verlegt werden könnten.

Foto: Stoffel

Hintergrund ist ein Gespräch von der Verwaltung mit Bürgermeister Clemens Brüx an der Spitze und den Fraktionsvorsitzenden. Darin deutete der oberste Issumer mehr als nur an, dass er die bisherige, durch eine Ratsbeschluss manifestierte Lösung rund um den wenig bekannten, aber zentralen Platz "An de Pomp" zwischen Rosen- und Neustraße für wenig geeignet hält. "Mal ganz ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier mal das blühende Leben einzieht. Dafür existiert die eigentlich nette Fläche schon zu lange, ist aber nach meiner Beobachtung nie richtig angenommen worden", so Brüx auf Anfrage.

Außerdem haben die Bemühungen vieler Issumer, den Second-Hand-Laden zu retten, vielleicht auch im Rathaus ihre Wirkung hinterlassen. Brüx offen: "Wir würden eine bestehende Immobilie zerstören und ein funktionierendes, ehrenamtliches Engagement zumindest künftig erschweren, wenn dort der Bagger kommt."

Hinzu kommt bei Brüx die Überzeugung, dass nach der großzügigen Erweiterung des Wohlfühlhauses, für die quasi täglich die Baugenehmigung eintreffen soll, und durch das projektierte, altengerechte Wohnen zwischen Vogt-von-Belle-Platz und Wilhelmshöhe die Fläche eine ganz andere Bedeutung erhält. Mit mehr Menschen, mit mehr Besuchern. Und der Stadt sei zudem mitgeteilt worden, "dass wir keine Rückzahlung von Fördermitteln zu befürchten brauchen, wenn wir von ,An de Pomp' zum Vogt-von-Belle-Platz umschwenken, was unseren Ortskern angeht", erklärt der Bürgermeister. Entscheidend sei laut des befragten Experten aus der Landeshauptstadt, dass die Straße von Borgmann bis ins "Bankenviertel" entsprechend aufgewertet wird, so dass die Verbindung vom Vogt-von-Belle-Platz ins ursprüngliche Zentrum von Issum betont wird.

Ein Plan, zu dem Fraktionsvorsitzender Bernd Kuse (FDP) gestern noch kein Statement abgab. Man wolle sich noch beraten. Die SPD steht dagegen wohl ziemlich geschlossen hinter den Bürgermeister-Plänen, wie Fraktions-Spitze Jochen Lischewski erklärte. Hinter vorgehaltener Hand ist in den Reihen der Genossen sogar schon die Rede von einem Vollsortimenter (Edeka/Rewe) am Vogt-von-Belle-Platz und einer Verlegung der Tennisplätze in Richtung der Blau-Weiß-Halle an die B 58. Dann bräuchte der Club auch kein neues Clubhaus.

Gerd Stenmanns winkt ab. Der CDU-Fraktionsvorsitzende glaubt, dass "An de Pomp" ein zentraler Platz für Kommunikation mit Außengastronomie entstehen kann. Außerdem habe es im bestehenden Ortskern eine Zwei-Millionen-Investition gegeben - und zwar unter der Voraussetzung, dass dort der Ortskern bleibe. Womit Stenmanns den Volksbank-Neubau meint. Auch die Tatsache, dass die Tennisplätze noch bis 2030 verpachtet sind, hält er für eine fast unüberwindbare Hürde. Den Vogt-von-Belle-Platz hält er eher für einen viel frequentierten Parkplatz, der aber keinen Aufenthalts-Charakter aufweise.

(RP)
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