Issum Wie die Gemeinde Issum "ihre" Flüchtlinge unterbringt

Issum · Derzeit sinkenden die Zahlen. Reservekapazitäten sind an Sevelens Dorfstraße und in Issum an der Lindenau vorhanden.

 Issums Bürgermeister Clemens Brüx.

Issums Bürgermeister Clemens Brüx.

Foto: MVO

Relativ ruhig ist derzeit die Situation bei der Flüchtlingsunterbringung in der Gemeinde Issum. Wie aus der Verwaltungsvorlage für die nächste Sitzung des Jugend-, Sozial-, Kultur- und Sportausschusses hervorgeht, sinkt die Zahl der untergebrachten Personen, wozu neben Flüchtlingen auch Obdachlose gehören, kontinuierlich. Im November waren es 268. Der Wert ging über 262 und 251 auf 248 im Februar zurück. Hinzu kommen noch Personen, die in Privatunterkünften wohnen. Aktuell gibt es 232 Flüchtlinge in nicht privaten Unterkünften und 23 in Privatunterkünften. "Inzwischen hat jeder Flüchtling, der sich in Issum aufhält, einen Asylantrag gestellt", berichtet die Gemeinde. Da Issum derzeit keine Zuweisungsquoten erhält, lasse sich nicht sagen, wann und in welchem Maße wieder Zuweisungen erfolgen.

Auf jeden Fall sind in Issum und Sevelen derzeit Puffer bei den Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden. Die Flüchtlinge sind aktuell auf 18 Häuser und Wohnungen sowie sechs Gemeinschaftsunterkünfte verteilt. 51 Plätze sind noch frei. Eine Gemeinschaftsunterkunft an der Dorfstraße 21 in Sevelen, das ist der ehemalige Cap-Markt, kann bis zu 90 Personen aufnehmen und kann bei Bedarf jederzeit als Notunterkunft in Betrieb genommen werden. Eine neue Unterkunft in Issum an der Lindenau 53 wird im Juni oder Juli fertig. Dort ist es laut Verwaltung möglich, die noch zu erwartenden Neuzuweisungen unterzubringen. Die anerkannten Flüchtlinge, für die Issum Wohnungen angemietet hat, sollen jetzt möglichst nach und nach selbst in Mietverträge einsteigen. Rein von den Zahlen her sei die Lage zwar entspannt, meint Bürgermeister Clemens Brüx. "Aber die Integrationsarbeit nimmt jetzt gerade Fahrt auf." Die bezeichnete der Rathaus-Chef als eine Riesenaufgabe für die Gemeinde, und daran werde sich über Jahre hinaus nichts ändern - unabhängig von den Zuweisungsquoten.

Zehn Flüchtlinge befinden sich derzeit in einem Integrationskursus, zehn weitere starten im April. Sechs nehmen an einem Deutschkursus teil. 28 lernen in Förder- und Orientierungsmaßnahmen. Neun Flüchtlinge arbeiten in einem sozialversicherungspflichtigen Job. Für zwei werden Arbeitsverträge vorbereitet, für zwei weitere läuft das Verfahren für eine Arbeitserlaubnis bei der Ausländerbehörde, drei arbeiten in Mini-Jobs. Ein Flüchtling ist Praktikant in der Altenpflege. Seit Anfang 2016 vermittelte Issum 16 Praktika. Zwei Flüchtlinge machen eine Einstiegsqualifizierung in Vorbereitung auf eine Ausbildung, einer besucht das Berufskolleg in Geldern (Hauswirtschaft), einer absolviert eine Flüchtlingsintegrationsmaßnahme auf dem Bauhof.

Betreut werden die Flüchtlinge von Mitarbeitern der Gemeinde, von der Caritas Geldern, von Mitarbeitern des Jugendheims und von Ehrenamtlichen. Dabei zeichnen sich laut Verwaltung neue Schwerpunkte ab - von der Willkommenskultur und Erstversorgung hin zur erfolgreichen Integration.

Der Ausschuss tagt am heutigen Dienstag ab 18 Uhr in Haus Issum.

(kla)
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