Geldern Weiterhin im Kreis Kleve 9169 SGB-II-Bedarfsgemeinschaften

Geldern · Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen Deutschland in einem moderaten Aufschwung. Die Arbeitslosigkeit wird aber nicht im selben Maße sinken, sondern sogar leicht zunehmen. Denn das Potenzial an Erwerbspersonen nimmt infolge der Zuwanderung stärker zu als die Beschäftigung.

Diese Entwicklungstendenzen wie auch die saisonübliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt zeigen sich auch im aktuellen Bericht "Grundsicherung für Arbeitsuchende" des Jobcenters Kreis Kleve. So liegt die Zahl der SGB-II-Bedarfsgemeinschaften (BG) im November unverändert bei 9169. Auch wenn sich die Zahl der BG im Vergleich zum Vorjahresmonat um 92 verringert hat, bleibt die Anzahl der betroffenen Menschen insgesamt auf hohem Niveau.

Bei den BG handelt es sich in der Regel um Familien, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Von den 16.826 Menschen, die in diesen BG leben, sind 12.425 erwerbsfähig. Bei den verbleibenden 4401 Personen handelt es sich meist um Kinder. Mehr als die Hälfte aller SGB-II-Leistungsbezieher im Kreis Kleve befindet sich in der Altersgruppe von 25 bis 49 Jahren. Der Frauenanteil liegt bei 54 Prozent.

Die Zahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt lag im Berichtsmonat Juli mit 383 weiterhin auf hohem Niveau. 263 Integrationen erfolgten in eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, weitere 120 in Minijobs. Dies bedeutet, dass nahezu 70 Prozent der vermittelten Personen eine nachhaltige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben. "Ich danke allen Akteuren sowohl in den Jobcentern als auch in den Unternehmen, die dazu beitragen, dass die Betroffenen eine Chance auf Unabhängigkeit von Sozialleistungen erhalten", so Landrat Wolfgang Spreen.

Von 100 Einwohnern im Kreis Kleve befinden sich statistisch etwa 6,5 im SGB-II-Leistungsbezug. Im überregionalen Vergleich liegt der Wert bundesweit bei 7,6 Prozent und landesweit bei 9,6 Prozent. Im Nachbarkreis Wesel liegt die Quote bei 7,9; im Kreis Viersen beträgt sie 7,0.

Im Oktober 2016 wurde zur Erfüllung des gesamten Aufgabenspektrums des SGB II ein Betrag in Höhe von etwa 9,37 Millionen Euro aufgewendet. Auf den Kreis Kleve und die Kommunen entfielen hiervon rund 2,63 Millionen Euro. Im Jahr 2016 (Januar bis Oktober) waren es bislang 93,19 Millionen Euro.

(RP)
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