Wachtendonk Wachtendonk macht Geld mit Altkleidern

Wachtendonk · Die Gemeinde Wachtendonk polstert mit abgelegter Kleidung ihr Stadtsäckel auf. Sie hat mit der Firma "Leisten Textilrecycling" aus Rheurdt einen Vertrag für zwei Standorte für Altkleidercontainer abgeschlossen.

Auf dem Parkplatz "Am Bruchtor" in Wachtendonk und in der Ortschaft Wankum am Parkplatz an der Straelener Straße sind jeweils zwei Sammelbehälter aufgestellt. Dafür zahlt das Recyclingunternehmen an die Stadt jährlich insgesamt eine Summe "im guten vierstelligen Bereich", heißt es. Bereits im Oktober wurden die Container platziert. Nach einer Testphase wurden noch mal zwei davon umgesetzt - jetzt sollen sie ihren endgültigen Bestimmungsort erreicht haben und bleiben.

In der Stadt Geldern ist das Thema gerade aufgekommen, weil die dortige Kolpingsfamilie auf der Suche nach Standorten ist. In Geldern gilt aber die klare Regel: Städtischer Grund und Boden ist für Container-Aufsteller, egal welche, tabu. In Wachtendonk geht man andere Wege. "Wir wollten das Angebot für Alttextilien mal ordentlich regeln", begründet Michael Schramm von der Gemeinde, warum man überhaupt eine Genehmigung erteilt hat. Die nun gestatteten Container seien mit ihrer dunkelgrünen Farbe den Laternen und Pollern im Umfeld angepasst, "so dass sie sich ins Bild einfügen und in Grünflächen integriert sind", so Schramm. "Die Firma verpflichtet sich gleichzeitig, das Drumherum sauber zu halten. Das ist in vielen Kommunen das große Problem, dass sich da Müllkippen bilden."

Mit den Kästen sei die Gemeinde nun außerdem "bedient", weitere Flächen wolle man nicht zur Verfügung stellen. Zwar würden auch in Wachtendonk immer mal wieder Container ungenehmigt und widerrechtlich aufgestellt, "aber in so einer kleinen Gemeinde fällt das schnell auf, da kann man schnell ordnungsrechtlich tätig werden".

Die Entscheidung für einen kommerziellen Anbieter war auch abseits des finanziellen Gewinns nicht schwergefallen. Anträge von gemeinnützigen Organisationen habe es zumindest im Laufe der vergangenen Jahre gar nicht gegeben, erinnert sich Schramm.

(RP)
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