Wachtendonk Wachtendonk: Landrat schweigt zur Abschiebung

Wachtendonk · Der Mann aus Bangla Desch, der in der vorigen Woche in Wachtendonk mit Handschellen aus seiner Wohnung geholt und abgeschoben wurde, ist bei seiner Familie. "So richtig verstehen, warum das alles jetzt erfolgte, kann er nicht", berichtet Ludwig Ramacher. Der Grünen-Ratsherr ist wie manch anderer Wachtendonker empört über das Vorgehen der Behörden. Von Landrat Wolfgang Spreen wollte Ramacher eine Erklärung. Die ist bisher ausgeblieben. Laut Ramacher bestreiten die Behörden den Gebrauch von Handschellen.

Der jetzt Abgeschobene lebte seit acht Jahren, irrtümlich war zunächst von 17 Jahren die Rede, mit Kettenduldungen in Deutschland. Laut Ramacher spricht vieles dafür, dass es sich um eine konzertierte Aktion auf Bundesebene handelte, mit Wachtendonk als einzigem Kreis Klever Fall, da eine Abschiebung ohne Ausweis nicht erfolge. Während es für den Bangla Deschi anscheinend nicht möglich war, bei der Botschaft in Berlin einen Ausweis zu bekommen, muss die Ausstellung eines Passersatzpapieres jetzt problemlos, wenn auch mit viel administrativem Vorlauf, gemacht worden sein. Vorwarnungen für Abschiebungen gebe es nicht mehr.

Ramacher kündigte weitere Schritte an. Zunächst würden die Unterlagen geprüft, auch gebe es gegebenenfalls eine Beratung mit dem Anwalt des abgeschobenen Mannes.

(kla)
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