Issum Vollgas in Sevelen: Windhunde am Start

Issum · Faszinierender Anblick für die Zuschauer: Auf dem Gelände des Segelflugplatzes hetzten die grazilen Vierbeiner dem "Hasen" hinterher. Viele verschiedene Rassen rundeten das Gesamtbild ab.

Da war aber richtig Tempo im Spiel: Der Düsseldorfer Windhundrennverein 1921 veranstaltete gestern ein Windhund-Coursing auf dem Segelflugplatz in Sevelen.

Das Coursing simulierte eine Hasenjagd. Der Hase bestand hier aus mehreren Bahnen Flatterband und einem Stück Kaninchenfell. Dieser Köder wurde an einer Schnur ausgelegt. Die Hunde jagten los, die am falschen Hasen angebrachte Schnur wurde mittels einer Spindel eingeholt. Auf diese Weise legten die Hunde eine zuvor festgelegte Strecke auf dem Feld zurück.

In Sevelen traten je zwei Hunde gemeinsam an, farblich durch eine weiße und eine rote Decke zu unterscheiden. Beide Hunde sollten für das beste Ergebnis zusammenarbeiten. Bewertet wurden sie von zwei Richtern anhand der fünf Kategorien Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Kondition, Intelligenz und Jagdlust. Je Kategorie konnten sechs Punkte erreicht werden. Alle 100 Hunde gingen zweimal an den Start. Unterschieden wurde zwischen Rassen, Geschlecht und Größe. Am Ende gewannen die Hunde mit den meisten Punkten.

Dabei waren viele unterschiedliche Rassen wie der persische Saluki, der englische Whippet, der Irische Wolfhound oder der Schottische Deerhound. Bärbel Rottmann, Vorsitzende des Vereins, verdeutlichte: "Neu ist, dass man hier heute den Titel Landessieger NRW erringen kann." Entsprechend kamen die Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Niederlanden. "Es kommen viele junge Leute dazu, das ist erfreulich zu sehen. Das ist ein Sport, den man von ganz jung bis ganz alt machen kann."

Dabei war zum Beispiel Ilse Linnenbank aus Troisdorf mit ihren beiden Salukis Namo, sechs Jahre, und Sam, 16 Monate, einem Vater/Sohn-Gespann: "Es macht Spaß, weil man nette, gleichgesinnte Leute trifft und es den Hunden Spaß macht, frei zu laufen und ihrem Jagdtrieb nachzugeben." Sam nahm nicht am Coursing teil, sondern legte einen Lizenzlauf ab, der ihm zukünftig erlaubt, an Coursings teilzunehmen. "Lassen Sie sich nicht erzählen, dass man Windhunde nicht erziehen kann. Die kann man erziehen, man muss es nur wollen." Bärbel Rottmann ergänzte: "Man muss die Hunde dosiert einsetzen. Es geht darum, dass der Hund Spaß hat und die Menschen natürlich auch." Mit Meldezahlen und Gelände war man zufrieden: "Wir sind aber auf der Suche nach einem eigenen Gelände, damit wir den Hunden ein artgerechtes Leben anbieten können. Hier sind wir nur zu Gast."

(ym)
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