Geldern Viel Musik für Bischof Genn in Geldern

Geldern · Der Geistliche besuchte gestern das Berufskolleg der Liebfrauenschule und die Liebfrauen-Realschule. Zahlreiche Begegnungen mit Schülern und Lehrern.

 Die Percussionklasse aus der Jahrgangsstufe fünf der Realschule war eine der vielen Schülergruppen, mit denen Bischof Felix Genn sprach. Er ließ sich sogar dazu bewegen, ein paar Schläge auf dem Schlagzeug auszuführen.

Die Percussionklasse aus der Jahrgangsstufe fünf der Realschule war eine der vielen Schülergruppen, mit denen Bischof Felix Genn sprach. Er ließ sich sogar dazu bewegen, ein paar Schläge auf dem Schlagzeug auszuführen.

Foto: Gerhard Seybert

Einen ziemlichen Fußmarsch hatte Bischof Felix Genn gestern Vormittag zu bewältigen. Denn der Gebäudekomplex des Berufskollegs der Liebfrauenschule und der Liebfrauen-Realschule ist so ausgedehnt wie verwinkelt. Doch der Gast nahm sich viel Zeit, um sich über das Bildungsangebot beider Häuser an der Weseler Straße zu informieren. Der Abstecher nach Geldern bildete den Abschluss seiner Besuche von mehreren Schulen des Bistums Münster.

"Wir sind das größte Schul-Bistum mit 38.000 jungen Menschen", stellte Genn während des Gesprächs im Lehrerzimmer des Berufskollegs fest, auf dem 850 Jungen und Mädchen unterrichtet werden. Die Schüler kämen mit der Grundbotschaft des Evangeliums in Berührung. Der Bischof wollte seinen Besuch auch als Zeichen des Respekts und der Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer verstanden wissen. "Sie helfen den Schülern, auf einen guten Lebensweg zu kommen."

Auf welch vielfältige Weise das geschieht, ließ der Geistliche sich von Lehrern und Schülern während der Führung zeigen. Eine Lerngruppe aus dem Bereich Pflege und der Meditationsraum waren die ersten Stationen im Berufskolleg. In der Realschule mit ihren rund 550 Schülern stand unter anderem ein Blick in den Chemieunterricht der Jahrgangsstufe neun auf dem Programm. Vor allem aber bekam der Besucher aus Münster viel Künstlerisches zu sehen und zu hören.

"Noch mal die letzten zwei Zeilen des Monologs, und dann in das Lied rein", lautete die Regieanweisung für die Akteure von "Fabula", die sich in der Aula zur Probe trafen. Am Wochenende geht das Stück der Musical-AG vor ausverkauftem Haus über die Bühne. Der Bischof bekam gestern mit, wie sehr noch gefeilt wird. "Das war wieder nicht zusammen", kritisierte die Regie, nachdem das Lied "Hab' keine Angst vor Fantasie" verklungen war und die Jugendlichen den Applaus der Zuhörer bekommen hatten. Da musste eben noch mal angesetzt werden.

Ein dichtes Klangbild lieferte die Schulband des Berufskollegs ab. Fünf Bläser, zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Schlagzeuger und eine Pianistin spielten auf. Danach versuchte Lehrer Heinz-Theo Baumgärtner, den Bischof zum Mitsingen zu animieren. "Da berühren sich Himmel und Erde" hieß die bekannte Gottesdienstmelodie in einer modern arrangierten Version.

Ein Lied aus den aktuellen Charts hatte die Percussionklasse der Realschul-Jahrgangsstufe fünf vorbereitet: Aviciis "Waiting For Love". Nur fürs Foto ließ Genn sich überreden, kurz am Schlagzeug Platz zu nehmen. Die musikalische Darbietung allerdings fand bei ihm, ebenso wie die kurz zuvor im Berufskolleg, Gefallen. Durch den Altbau ging es und durch den ganz modernen Trakt des Berufskollegs, das 2017 sein 125-jähriges Bestehen feiert. Immer wieder suchte Genn das Gespräch mit den Schülern, mit Lehrern setzte er sich zu einem intensiveren Austausch zusammen.

Zu einer besonderen Begegnung kam es in der Bibliothek, die für beide Schulen zuständig ist. Sie wird geleitet von Schwester Dorothee. "Ich bin schon seit 1969 in Geldern, die Hälfte meines Lebens", erzählte sie. 30 Jahre war sie im Internat tätig, sie ist noch eine von vier Schwestern aus dieser schon lange geschlossenen Einrichtung.

(RP)
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