Regina Peeters Viel geplant zum EÜK-Geburtstag

Geldern · Die Geschäftsführerin des Zentrums für Literaturübersetzer in Straelen über das Programm im 40. Jahr des Bestehens. Gefeiert wird im Haus an der Kuhstraße dann, wenn's wärmer ist. Weiterhin stabiles Fundament als Wunsch.

 Regina Peeters im Atrium des Europäischen Übersetzer-Kollegiums, umgeben von Regalen voller Bücher.

Regina Peeters im Atrium des Europäischen Übersetzer-Kollegiums, umgeben von Regalen voller Bücher.

Foto: Seybert

Das Europäische Übersetzer-Kollegium (EÜK) ist jetzt 40 Jahre alt. Ein Alter, in dem ein Mensch in Saft und Kraft steht. Wie sieht es beim EÜK aus?

Regina Peeters Das Kollegium hat sich in den vergangenen Jahren zu dem Zentrum für Literaturübersetzer weltweit entwickelt. Das belegen vor allem die guten Besucherzahlen und die zahlreichen Aufenthaltsanfragen von Übersetzerinnen und Übersetzern aus vielen Ländern dieser Welt. Uns ist es gelungen, ein stabiles Fundament zu schaffen, insbesondere durch die fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen und der Stadt Straelen. Und dies so erfolgreich fortzuführen, das ist unser Ziel.

Wer hat alles zum runden Geburtstag gratuliert?

Peeters Es kamen Glückwünsche per Mail aus der gesamten Welt. Viele haben die Beiträge im Rundfunk gehört, riefen an und gratulierten. Sogar aus Mexiko-Stadt erreichte uns ein Gruß. Die Übersetzerin Claudia Cabrera hatte zufällig übers Internetradio einen Beitrag aus Anlass des 40. Geburtstags des Kollegiums gehört.

Gab es "Geburtstagsgeschenke" von Stadt und Land?

Peeters Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Stadt Straelen, und beide haben sich etwas einfallen lassen, worüber wir uns sehr freuen. Das möchten wir aber erst ein wenig später bekannt geben, nämlich, wenn wir richtig feiern.

Wann und wie wird denn gefeiert?

Peeters Wir feiern erst später im Jahr, sobald das Wetter ein wenig schöner ist und sich Straelen in voller Pracht zeigen kann, nämlich dann, wenn alles wieder blüht.

Wie sieht das Jahresprogramm aus, sind Besonderheiten geplant?

Peeters Neben vielen Einzelgästen, unter anderem aus Argentinien, Brasilien, Estland und Usbekistan, haben wir im Rahmen der Projektreihe "Straelener Atriumsgespräche" in diesem Jahr eine besondere Veranstaltung. Die Kunststiftung NRW, mit der wir bereits erfolgreich viele gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt haben, würdigt im Rahmen dieser wunderbaren Reihe im Herbst den herausragenden, leider aber viel zu früh verstorbenen deutschsprachigen Autor W.G. Sebald, der eine große Fangemeinde hat, auch unter den vielen literarischen Übersetzern, die regelmäßig bei uns in Straelen zu Gast sind. Somit hat die Kunststiftung NRW den Übersetzern und uns schon einen Geburtstagswunsch erfüllt. Ganz besonders international geht es in diesem Jahr beim Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW zu, die in diesem Jubiläumsjahr einen englischsprachigen Übersetzer beziehungsweise eine englischsprachige Übersetzerin auszeichnen wird. In Zeiten des Brexits eine sehr schöne Geste, so empfinden es wohl auch alle Übersetzer.

Was gibt es noch?

Peeters Die Bevölkerung des Kreises Kleve möchten wir natürlich gern wieder teilhaben lassen an den vielen Aktivitäten hier im Haus: Ein "Tag der offenen Tür" ist fest eingeplant, und es wird mehrere Lesungen mit hochkarätigen Autorinnen und Autoren und ihren Übersetzern geben. Und soeben wurde eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Städtischen Gymnasium Straelen vereinbart. Ab sofort werden unsere "Translators in Residence", die für die Dauer von drei Monaten im Kollegium zu Gast sind und jeweils aus unterschiedlichen Ländern stammen, die Schülerinnen und Schüler des Städtischen Gymnasiums regelmäßig über das literarische Übersetzen informieren. Über diese spannende Zusammenarbeit freuen sich - glaube ich - beide Seiten, denn es steht ja auch Mehrsprachigkeit als abiturrelevantes Thema auf dem Zentralabiturlehrplan. Und wo könnte man das besser erfahren als in der Kuhstraße in Straelen?

Welchen größten Wunsch haben Sie für das EÜK?

Peeters Ich wünsche mir für die nächste Dekade ein weiterhin stabiles Fundament für die so gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Stadt und Land, und dass wir noch manche der vielen Ideen verwirklichen können, die wir haben.

MICHAEL KLATT STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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