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Geldern Vereinte Kräfte für Hartefelds Kirmes?

Geldern · Soll in Zukunft immer die "Vereinsgemeinschaft" die Hartefelder Kirmes organisieren? Man könnte Festkettenträger frei aussuchen, Kosten und Lasten mehr verteilen. Aber Vereine sehen auch ihre Traditionen bedroht.

 Pracht, Prunk und Fahnen beim Schützenumzug bei einer Hartefelder Kirmes. Wenn die St.-Antonius-Schützen von dem neuen Konzept nichts halten, dann dürfte es sich kaum durchsetzen.

Pracht, Prunk und Fahnen beim Schützenumzug bei einer Hartefelder Kirmes. Wenn die St.-Antonius-Schützen von dem neuen Konzept nichts halten, dann dürfte es sich kaum durchsetzen.

Foto: hvs

Für die einen droht ein Bruch mit der Tradition, die anderen sehen es als Chance: Die Organisation der Hartefelder Herbstkirmes könnte in Zukunft auf neue Füße gestellt werden. Nach dem bisherigen Modell sind einzelne Vereine im Wechsel die Ausrichter des Volksfestes. Der jeweilige Verein stellt den Festkettenträger. Jetzt wird diskutiert, ob nicht ab 2018 immer ihr "Dachverband", die "Vereinsgemeinschaft Hartefeld - Vernum - Poelyck", als Veranstalter auftreten soll.

Die Mitgliedsvereine haben den Vorschlag aber nicht durch die Bank begeistert aufgenommen. Die St.-Paulus-Bruderschaft Poelyck hat direkt klargemacht, dass sie nicht im Boot ist, weil sie selbst regelmäßig ein großes Oktoberfest ausrichtet.

Auch in der Hartefelder St.-Antonius-Bruderschaft gibt es Widerstände. Der Vorsitzende Winfried Rinass verweist auf die Tradition: "Die Bruderschaft gibt es seit 1453." Seitdem feiere sie ihre Kirmes. Auf keinen Fall könne man Änderungen da "mal eben schnell" durchboxen, schon gar nicht über die Köpfe der Mitglieder hinweg.

Das angedachte Konzept sei noch nicht richtig ausgereift. Und wenn schon die Schützen aus Poelyck nicht mitmachten, kritisiert Rinass: "Da weiß ich nicht, wo da die Gemeinschaft ist." Mitglieder könnten es zudem für ungerecht halten, wenn die Kosten für die Kirmes einfach so auf alle umgelegt würden. Und nicht zuletzt: Wenn sich kein Verein mehr so richtig mit dem Volksfest identifiziere, dann könnten die Besucher fernbleiben.

Andererseits, so Rinass, müsse man natürlich nicht alles zwangsläufig immer so weitermachen wie bisher. Er selbst sei nicht unbedingt gegen eine Neuerung - aber Diskussionsbedarf sei auf jeden Fall da.

Der Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft, Gerd van de Kamp, wirbt für die neue Idee. Auch aus praktischen Gründen: Früher hätten die Vereine sich "fast darum geschlagen", die Kirmes für den Ort zu organisieren. Stets reichten die Planungen für Jahre in die Zukunft: "Das ist jetzt nicht mehr so." Für dieses Jahr steht noch die Marianische Bruderschaft Vernum in den Startlöchern, und im Jahr 2017 wird die Antonius-Bruderschaft wieder aktiv. Aber für 2018 hat sich bislang noch kein Verein beworben. Aus dem Beschluss der Vereinsgemeinschaft, im Notfall einzuspringen, sei die Idee erwachsen, es dauerhaft so zu halten.

Unter anderem wäre man dann - so eine Überlegung in und rund um Hartefeld - wesentlich freier in der Wahl der Festkettenträger. Es könnten auch verdiente Personen zum Zuge kommen, die mit den "großen" Vereinen nichts zu tun haben.

Gerd van de Kamp führt weitere Argumente an: Die Vereine könnten sich je nach Wunsch und Möglichkeiten in die Kirmes einbringen. "Wir wollen keinem was wegnehmen, im Gegenteil", betont er. "Alle Vereine sollen beteiligt werden, und keinem soll sein Fest genommen werden. Wenn einer ein Schützenfest machen will, soll er das, wenn der andere ein Trommlerfest machen will, soll er das auch - dann freuen wir uns."

Aber die Lasten und Kosten würde man "auf breitere Schultern" legen. So könnten auch kleinere Gruppen mitmischen, die die Organisation nicht alleine stemmen können. Umgekehrt würden die entlastet, die bisher immer wieder den Ausrichter geben. In der Vereinsgemeinschaft könne man besser Kompetenzen aufbauen, als wenn ein einzelner Verein alle paar Jahre vor der Mammutaufgabe stehe, ein Volksfest zu planen. Und welcher Verein jeweils welche Aufgaben übernehmen und welche Rolle spielen würde - wer beispielsweise Schützenfest feiert - darauf könne man sich sicher einigen. Gerd van de Kamp hofft, dass die Vereine noch im Frühjahr entscheiden, ob aus dem Plan etwas wird oder nicht.

Heute diskutieren die Mitglieder der St.-Antonius-Bruderschaft darüber. Die Versammlung beginnt um 20 Uhr in der "Dorfschmiede" in Hartefeld. Die Prognose des Vorsitzenden Rinass: "Ich vermute mal, dass das schwierig wird."

(RP)
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