Kerken Umwelt-Ehrenzeichen für Heinz Hammans

Kerken · Der ehemalige Landwirt setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Gewässer im Gelderland ein. Nun hat NRW-Umweltminister Johannes Remmel sein Engagement mit einem Preis gewürdigt.

Kerken: Umwelt-Ehrenzeichen für Heinz Hammans
Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Heinz Hammans hat ein Herz für Gewässer. Seit über 20 Jahren hilft er, sie zu "renaturieren" - also in einen möglichst naturnahen Zustand zu versetzen, und engagiert sich ehrenamtlich für den Wasser- und Bodenverband Gelderner Fleuth. "Es macht mir großen Spaß zu sehen, dass man was bewegen kann. Ich freue mich über die Veränderungen und kann an keinem Gewässer vorbeifahren, ohne zu gucken", erzählt Hammans.

Für sein Engagement hat NRW-Umweltminister Johannes RemmelHammans in Nieukerk geehrt. Dort hat der Minister ihn gestern mit dem Umwelt-Ehrenzeichen ausgezeichnet, das zum ersten Mal überhaupt verliehen wurde.

Außer Hammans haben nur noch vier weitere Ehrenamtler aus Nordrhein-Westfalen den Preis bekommen. Hintergrund ist, dass das Engagement von Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich für Gemeinwesen, Umwelt- und Naturschutz eingesetzt haben, gewürdigt werden soll.

Konkret geht es um die Gelderner Fleuth. Ein Gewässer, das nordwestlich von Krefeld entspringt und nach etwa 27 Kilometern nördlich von Geldern in die Niers fließt. In Nieukerk hat Hammans mit dem Wasser- und Bodenverband Gelderner Fleuth zum Beispiel das Gewässerbett deutlich vergrößert und die Uferzonen abgeflacht. Sinn dahinter ist, dass sich die Strömung des Wassers erhöht und die Gelderner Fleuth lebendiger wird und ihre Selbstreinigungskraft verstärkt. "Mein Vater braucht eine Aufgabe, die ihn ausfüllt", sagt seine Tochter Susanne Hammans über das ehrenamtliche Engagement ihres Vaters. "Diese Sache ist nie stehen geblieben, er hat immer weitergemacht. Fast jedes Wochenende macht er einen Ausflug an die Gräben."

Im Zuge dieses großen, freiwilligen Engagements für den Wasser- und Bodenverband Gelderner Fleuth widmet Hammans viel Zeit für Interessensfragen des Verbandes und hier auch immer für das Thema "Lebendige Gewässer". "Sein Herzblut steckt andere an. Und er schafft es, das ökologisch Notwendige mit den landwirtschaftlichen Interessen zu verbinden. Das ist nicht immer einfach", sagt Remmel über den Preisträger.

1985 ist Hammans das erste Mal in ein Gremium des Wasser- und Bodenverband Gelderner Fleuth gewählt worden. Seit 1995 ist er stellvertretender Vorsteher und seit 2000 ehrenamtlicher Verbandsvorsteher.

Der ehemalige Landwirt versteht es dabei, ein Vertrauensverhältnis zu den Menschen aufzubauen, denen die Grundstücke am Gewässer gehören, und sie von den Maßnahmen zu überzeugen: "Ich kenne die Leute und weiß, zu wem ich hingehen kann. Und ich versuche immer das zu halten, was ich verspreche", sagt der Preisträger.

Ein großes Thema für ihn ist, für die Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu werben. Hammans: "Wir haben diese Vorgaben und müssen sie umsetzen. Mir geht es darum, das möglichst kostengünstig zu tun und so, dass es für die Landwirtschaft verträglich ist." Viele der Grundstückseigentümer an der Gelderner Fleuth seien Landwirte. Wegen seiner guten Kenntnis schafft er es, Maßnahmen auszuwählen, bei denen auch schon mit kleinem Geld große positive Auswirkungen für die Natur erreicht werden.

Dass Hammans nun das Umwelt-Ehrenzeichen von Umweltminister Remmel bekommen hat, hat ihn sehr überrascht - er tue doch nur seine Pflicht. Und er hat noch einiges vor: "Es sind noch drei bis vier Sachen in Planung, die wir in der nächsten Zeit anfangen. Und ich bin guter Dinge, dass wir hier noch mehr schaffen."

(RP)
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