Kerken Trommlerkorps bringt den Adlersaal zum Beben

Kerken · In Nieukerk traf Tradition auf Moderne. Ältere und jüngere Semester im Publikum waren begeistert.

 Die Musiker des Trommlerkorps' "Schwarz-Weiß" entführte das Publikum auf eine musikalische Zeitreise.

Die Musiker des Trommlerkorps' "Schwarz-Weiß" entführte das Publikum auf eine musikalische Zeitreise.

Foto: Norbert Prümen

Während es draußen regnete und stürmte, ging im Adlersaal in Nieukerk die Post ab. Tradition traf auf Moderne, Ludwig van Beethoven auf die Pet Shop Boys, und das Publikum war begeistert. Das Trommlerkorps "Schwarz-Weiß" Nieukerk 1952 begeisterte mit dem "Tradition vs. Moderne"-Konzert die Besucher.

Der erste Teil des Konzerts war klassischen Militärmärschen gewidmet. Mit dem "Yorckscher Marsch" von Ludwig van Beethoven wurde das Publikum auf eine Zeitreise in das Jahr 1809 geschickt. Im Anschluss wurde der wahre Klassiker "Preußens Gloria" gespielt, der den meisten im Publikum bekannt gewesen sein dürfte. Zackig, direkt, laut - so ist sie die Marschmusik und das bewies auch der Malena-Marsch.

Eine Premiere für das Trommlerkorps war indes der ebenfalls sehr bekannte Königgrätzer-Marsch. Die Bühnenpremiere unter Dirigent Sebastian Nau gelang fantastisch. Das Publikum feierte das Trommlerkorps mit frenetischem Applaus. In luftige Höhe ging es mit Georg ter Voerts Stück "Helioport". "Stellen Sie Ihre Sitzlehnen aufrecht und nehmen sie noch einen tiefen Schluck Tomatensaft", warnte Moderator Dominik Deter das Publikum vor, auch wenn in den Gläsern eher Bier als Tomatensaft gewesen sein dürfte.

Eine berechtigte Warnung, denn "Helioport" ließ die Gäste vom Boden abheben. In diese Reihe gesellte sich auch der Flieger-Marsch. Der Militärmarsch aus dem Jahr 1912 lud das Publikum zum Mitsingen ein. "Komm und sei mein Passagier, fliege, fliege, flieg mit mir", erscholl es aus unzähligen Kehlen. Mit dem "Deutschmeister Regimentsmarsch" - einer Anekdote nach beim Stempeln von Urlaubsanträgen entstanden - verabschiedete sich das Trommlerkorps in die Pause.

Nicht weniger zackig begann der zweite Teil unter dem Titel "Moderne". Die Mitglieder des Trommlerkorps eröffneten mit einem furiosen Spektakel: Als Bauarbeiter verkleidet, sorgten die Musiker auf Metalleimern und Ölfässern beim "Junkyard Rumble" für Stimmung. Sie lieferten ein herausragendes Percussionsolo - also auch ein bisschen Heavy Metal im sonst marschlastigen Programm.

"Die Tradition ist jetzt passé", so Dirigent Nau über den zweiten Konzertteil. Nach China (China Marsch), Spanien (Castillo en Espana), Russland (Russische Impressionen) und in die Vereinigten Staaten (Go West) führte die Reise. Vor allem mit dem anspruchsvollen "Castillo en Espana" bewies das Trommlerkorps musikalisches Können. Zum Schluss kehrte man mit "Alte Kameraden" und "Dem Land Tirol die Treue" in heimische Gefilde zurück.

Alles in allem ein Programm, das die älteren Semester im Publikum wie auch junge Gäste mitriss.

(eo)
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