Straelen Suppé-"Requiem" ein Erlebnis in Straelen

Straelen · Mehr als 160 Jahre alt ist dieses Werk des österreichischen Komponisten. Chor, Orchester und Solisten boten in St. Peter und Paul einen musikalischen Höhepunkt am Ende des Kirchenjahres.

 Kantor Otto Maria Krämer hatte die Gesamtleitung bei der Aufführung des "Requiems" von Franz von Suppé.

Kantor Otto Maria Krämer hatte die Gesamtleitung bei der Aufführung des "Requiems" von Franz von Suppé.

Foto: gerhard seybert

Dass auch der österreichische Operettenkomponist Franz von Suppé eine umfassende Requiem-Komposition schuf, der er den Titel "Extremum Judicium" gab, ist nicht unbedingt bekannt. Das Werk, dessen Libretto ursprünglich auf Deutsch entstand, dann aber ins Lateinische übersetzt wurde, erlebte am 22. November 1855 seine Uraufführung. Mit mehr als 70 Musikern zelebrierte Kantor und Organist Otto M. Krämer dieses "Requiem d-Moll" für Soli, Chor und Orchester in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Die Mitglieder der Duisburger Philharmoniker und der Konzertchor des Chorprojektes an St. Peter und Paul sowie die hochkarätigen Solisten Stefanie Wüst (Sopran), Dshamilja Kaiser (Alt), Marcus Elsäßer (Tenor) und Christian Palm (Bass) überzeugten in einer bewegenden Interpretation eines liturgischen Werkes, in dem Franz von Suppé zu einer ganz eigenen romantischen Klangsprache fand. Die Komposition ist äußerst raffiniert und wirkungsvoll, ohne äußerlich zu sein. Der Komponist beweist sein ganzes Können, erfahren und abwechslungsreich in der Instrumentierung, begeistern die zu Herzen gehenden Melodien.

Der Einfluss der italienischen Oper ist in dem Werk nicht zu überhören. Es umfasst 13 Sätze und bewirkte vom ersten Takt an eine weihevolle Stimmung. Krämer achtete darauf, dass sich die Chor- und Sologesangspartien in den traditionellen Messsätzen dem Gesamteindruck untergeordneten. Er wahrte noble Zurückhaltung und vermied heftige orchestrale Ausbrüche.

Besondere Bedeutung ließ der Dirigent ausschließlich den Solopartien zukommen. Stefanie Wüst mit einer ausdrucksstarken, anschmiegsamen Sopranstimme sorgte auf eindrucksvolle Weise mit einem fülligen Klang für eine feinfühlige Gesangslinie, die zu der Altistin Dshamilja Kaiser passte, deren großtönende, gütig leuchtende Stimme in allen Lagen den Hörer überzeugte.

Tenor Marcus Elsäßer dominierte im Piano und ließ die Führung einer klaren Linie hören, sobald sie im Mezzoforte dramatisch wurde. Bass Christian Palm schien sich in seinem Part deutlich wohl zu fühlen. Er vermittelte Wärme und Mitgefühl und traf das von ihm Geforderte insbesondere in den Steigerungen nahezu optimal.

Bemerkenswert erschien die durchgehend vorbildliche Artikulation des Chors, der die Partituren mit opulentem Stimmklang, gleichzeitig aber auch mit einer ernsthaften Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit darbot.

Otto Maria Krämers sorgsame Einstudierung mit diesem überdurchschnittlichen Chor und einem erfahrenen Philharmonischen Orchester führte zu einem musikalischen Höhepunkt zum Abschluss des Kirchenjahres. Das Publikum honorierte die Leistungen mit langanhaltendem Applaus.

(usp)
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