Kerken Sturm reißt Zirkuszelt weg

Kerken · Baum stürzt auf Auto Für mehrere Vorstellungen ist der Zirkus Renz in Aldekerk. Wo der Familienbetrieb seine Zelte aufgeschlagen hat, herrscht gestern nach dem Unwetter Verwüstung. Zelte wurden zerstört. Versichert ist die Familie nicht.

 Katharina Renz, die Chefin des Weseler Zirkus-Unternehmens, ist verzweifelt: Das Zelt, in dem die Tiere untergebracht waren, wurde am Freitag in Aldekerk durch eine Windhose in eine Hecke geweht. Sie hofft, dass das Zelt noch repariert werden kann.

Katharina Renz, die Chefin des Weseler Zirkus-Unternehmens, ist verzweifelt: Das Zelt, in dem die Tiere untergebracht waren, wurde am Freitag in Aldekerk durch eine Windhose in eine Hecke geweht. Sie hofft, dass das Zelt noch repariert werden kann.

Foto: Jürgen Venn

Katharina Renz schaut mit leerem Blick über den Platz, auf dem bis vor einer Stunde ihr Zuhause stand: Ihr Zirkus, mit dem sie und ihre Familie am Wochenende in Aldekerk auftreten wollten. Das Zelt stand leuchtend blau und gelb, alles war für die Gäste bereit. Als sich gegen 12 Uhr der Himmel schwarz färbt, braut sich die größte Katastrophe zusammen, die der Familienbetrieb je erlebt hat: Plötzlich rast eine Windhose auf den Zirkusplatz an der Hubertusstraße zu, reißt die Zeltplane und das Tierzelt weg. Die Planen bleiben zerfetzt liegen, die Stahlträger hat der Sturm wie Mikado-Stäbe über den Platz verstreut.

Nicht gegen Schaden versichert

" Wir stehen vor dem Nichts", sagt Katharina Renz verzweifelt. Denn finanzielle Rettung hat sie nicht zu erwarten: "Zehn Jahre lang konnten wir uns das leisten, dann wurde die Versicherung jedoch irgendwann so teuer, dass es einfach nicht mehr ging." Die Zelte haben sie und ihr Mann erst im Frühjahr neu gekauft, zehn Jahre hätten sie für diese Anschaffung gespart.

Drei Söhne, Schwiegertöchter und Enkelkinder, sie alle arbeiten im Zirkus mit: Auch jetzt, kurz nach dem Sturm, packen alle mit an. "Ich stand gerade im Stall und wusch die Pferde. Als ich sah, dass Regen aufzog, ging ich über den Platz zu meinem Wohnwagen, um das Fenster zu schließen", sagt Marcel, der jüngste Sohn. Kurz darauf sei er zurückgelaufen, um die Tiere aus dem Zelt zu befreien. Auf dem ganzen Platz seien die Tiere nach dem Windstoß frei herumgelaufen, völlig verwirrt, wie Marcel schildert.

Um sie zu sichern, wollten die Eltern die Pferde schnell in den Transporter bringen, in dem die rund zwölf Tiere Platz finden. Doch auch den hat der Sturm umgeworfen. Ob der wuchtige Lkw-Anhänger Schaden dabei genommen hat, weiß Familie Renz noch nicht. Auch in der Weseler Heimat lebt die Familie und ihre Tiere auf einem großen Grundstück in den Zelten. "Unsere Tiere haben kein Dach mehr über dem Kopf", sagt Katharina Renz,

Wieder macht sich drückende Schwüle über dem Zirkusplatz breit. Stumm räumen Vater Renz und seine Söhne die Zeltteile zusammen.

(RP/jt)
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