Geldern Studie: Es gibt digitalen Nachholbedarf

Geldern · 58 Prozent der Unternehmer in der Region räumen ein, bei digitalen Medien und Absatzwegen noch innovativer werden zu können - das geht aus der vierten Unternehmerkunden-Studie der Commerzbank von 2017 hervor. Das sind deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Gut jeder Zweite sieht Verbesserungspotenzial bei der Digitalisierung von Prozessen und Arbeitsabläufen, als größte Hürde dafür werden zu viel Regulierung und langwierige Genehmigungsprozesse angesehen.

Indes betrachten zwei Drittel der Unternehmer den Standort als innovationsfreundlich, nur sechs Prozent als innovationsfeindlich. Für die repräsentative Studie wurden bundesweit 3210 Unternehmerkunden aller Banken befragt, in der Region Mönchengladbach, zu der unter anderem auch die Kreise Wesel und Kleve gehören. Interessant: 92 Prozent der Unternehmer in der Region beurteilen die Geschäftsentwicklung ihrer Branche als sehr gut oder gut, deutlich mehr als im Vorjahr (78 Prozent) und im Bundesschnitt (86). Auch die Auftragslage wird zu 92 Prozent als stabil oder besser bezeichnet, 82 Prozent rechnen für 2018 mit einer stabilen oder positiven Entwicklung.

Schlecht für die Banken, aber ein positives Zeichen für die Basis der häufig inhabergeführten Unternehmen am Niederrhein: Nur 20 Prozent (2016: 14 Prozent) setzen auf Fremdfinanzierung, 62 Prozent finanzieren ihre Investitionen aus dem laufenden Geschäftsbetrieb. Nur noch zwölf Prozent (2016: 18) geben an, dass ihre Branche unter starker Konkurrenz durch das Internet leide. Ein Fünftel der Unternehmer wickelt bereits einen Großteil seines Geschäfts online ab, 42 Prozent sind kaum per Internet aktiv. 58 Prozent bieten digital Informationen und die Hälfte Terminvereinbarungen an, 28 Prozent nutzen das Netz auch als Vertriebskanal. Ebenso 28 Prozent - und damit erstaunlicherweise deutlich mehr als noch 2016 - stellen allerdings überhaupt keine digitalen Angebote bereit.

(tler)
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