Straelen Straelen tanzt den Regen weg
Straelen · Bei der Eröffnung war das Stadtfest eine sehr feuchte Angelegenheit. Doch das Wetter am Samstagabend wurde später besser. "Zauberlehrling" war ein Glücksgriff. Beim Familientag wurde es richtig voll in der Blumenstadt.
Als Bürgermeister Linßen das Straelener Stadtfest am Samstag offiziell eröffnete, schien die Veranstaltung buchstäblich ins Wasser zu fallen: Der Himmel über der Blumenstadt zeigte sich grau in grau und bescherte ungemütlichen Nieselregen. "Wir hätten uns sicher mehr Zuschauer gewünscht", so Linßen. Die wenigen, die trotzdem zum Markt gekommen waren, suchten unter Pavillons und Markisen Schutz, so dass der Platz vor der Bühne zunächst weitgehend leer blieb. Moderator Andreas Gey verbreitete dennoch gute Stimmung: "In Straelen verlässt man sich auf die Methode, den Regen weg zu tanzen", schlug er vor und kündigte damit den ersten Programmpunkt an. Zur Feier seines 30-jährigen Jubiläums brachte das Family Tanzstudio eine Performance nach der anderen auf die Bühne.
Den Anfang machte die Zumba-Gruppe um Ilona Groth, die dazu ermutigen wollte, dass Bewegung und Tanz zu moderner Musik in jedem Alter Spaß macht. Danach war die Jugend an der Reihe: Die Mädels (und ein Junge!) zwischen zwölf und 19 Jahren schwangen gekonnt ihre Hüften, zeigten akrobatische Elemente, Hip-Hop und Street Dance. Dann freute man sich auf Gäste aus dem nahe gelegenen Venlo: Der Pop-Chor Bravoure hatte eine bunte Mischung an Liedern und auch wieder die Sonne im Gepäck, der Regen war vergessen und bei trockenem Wetter füllte sich der Marktplatz schließlich doch noch.
Der letzte Programmpunkt des Abends bestand dann im sehnlichst erwarteten Auftritt der großen Rheinberger Coverband Zauberlehrling. "Die Band war einfach Extraklasse, auf die werden wir in jedem Fall zurückgreifen", schwärmte Martin Thissen vom Verkehrsverein. Diese Meinung teilte das Publikum, das später zu allseits bekannten Songs wie "Oh Jonny", "Sex on Fire" oder "Rebell Yell" feierten. Besonders die Stimmkraft und die Vielfalt wurden von allen Seiten gelobt. Auch auf der kleineren Bühne am Klosterplatz wurde zu späterer Stunde noch gefeiert. Dort gab es bereits seit 15 Uhr elektronische Dance-Musik, die am Mittag noch nicht viele Anhänger gefunden hatte. Aber je später der Abend, desto mehr feierwütige Straelener. Insgesamt zeigte man sich seitens der Veranstalter froh und erleichtert, dass man sich am Ende an beiden Standorten noch viele Besucher zählen konnte.
Nach dem erfolgreichen Couch 'n Concert und dem doch noch glücklich verlaufenden Samstag hatten die Straelener noch nicht genug: Am Sonntag startete der letzte Tag des Stadtfestes mit einem ökumenischen Gottesdienst und bot bis 21 Uhr Programm: Wieder gab es Tanzaufführungen, zudem zwei Big Bands, den Musikverein aus Herongen, die St.-Anno-Jumpers und zum Ausklang noch einmal Musik mit der Band Treasure. Das Wetter zeigte sich versöhnlicher, so mussten die Trödler auf der Hochstraße nur zu vereinzelten Schauern ihre Abdeckfolien auspacken.
Zahlreiche Vereine präsentierten sich in der Innenstadt, die ansässigen Geschäfte lockten mit besonderen Angeboten. Auch kulinarisch war für jeden etwas dabei, Kinder konnten sich auf der Hüpfburg vom Sauerlandlager oder bei einer Zaubershow die Zeit vertreiben. Wer Lust auf einen Perspektivwechsel hatte, konnte sich mithilfe der Feuerwehr und ihrer Drehleiter hoch hinausbringen lassen und das bunte Treiben von oben betrachten. "Sonntags war es noch nie so voll", freute sich Martin Thissen vom Verkehrsverein über die gut gefüllten Straßen am Familientag.