Lasershow in Straelen Straelens erster Light-Walk

Straelen · 2700 Menschen machten sich gemeinsam auf eine Wanderung durch die Dunkelheit. Clemens und Claudia Rattmann hatten jede Menge illuminierte Höhepunkte auf den Weg gebracht. Aber auch die Besucher zeigten sich kreativ.

 In der Abenddämmerung gibt es letzte Informationen von Initiator Clemens Rattmann, bevor es losgeht.

In der Abenddämmerung gibt es letzte Informationen von Initiator Clemens Rattmann, bevor es losgeht.

Foto: Thomas Binn

Es ist schon irgendwie magisch und eine Spur sonderbar, wenn man sich mitten im dunklen Wald befindet und plötzlich bunte Dreiecke und Kreise auf einen zukommen. Dazu spielt Musik, die Bäume wirken surreal in Rot und Blau angestrahlt. Das alles ist denen passiert, die sich am Samstag bei Einbruch der Dunkelheit bei Straelens erstem Light-Walk auf den Weg gemacht haben. 2700 Menschen waren das, die mit einer Grundstimmung aus Freude und Neugier die sieben oder 14 Kilometer bewältigten. Auf jedem Kilometer wartete eine andere Überraschung.

Einer der Höhepunkte war die Lasershow an der Paesmühle. Zum französischen Song "Papaoutai" spiegelten sich im Wasser die wildesten Formen und Farben.

Die Organisatoren Claudia und Clemens Rattmann hatten eine Strecke quer durch Straelens Wälder und Felder ausgewählt. "Wir sind total überwältig von der Teilnehmerzahl", sagte Clemens Rattmann und machte deutlich: "So etwas passiert nicht von alleine." Man konnte sich vorstellen, wie viel Mühe dahintersteckte, riesige Holzpalettentürme zu errichten, die als große Fackeln im Feld standen, oder zahlreiche kleine Feuereimer an dem Weg zum Zieleinlauf zu postieren.

Viele Vereine waren involviert, Helfer und Sponsoren trugen das Projekt mit. Einen hob Clemens Rattmann in seiner kurzen Rede zum Start dann doch hervor: Bernd Wilders, Platzwart des SC Auwel-Holt, besser bekannt als "Posser". Der hatte mehrere Tage von früh bis spät dafür gesorgt, dass der Sportplatz der Holter eine Super-Start- und Ziel-Zone sowie Feiermeile wurde.

Bevor es richtig los ging, wurde den Läufern mit Musik eingeheizt. Musik begleitete sie immer wieder. An Magie mochte man glauben, wenn die gut gelaunten und in ihren Leuchtanzügen nicht zu übersehenen Musiker der Grupo Samba Percussion immer mal wieder am Wegesrand und später bei der Würstchenstation auftauchten. Die Versorgung der Teilnehmer war bestens organisiert. An Stempelstationen gab es Äpfel, Wasser, an anderer Stelle sogar ein Pinneken Hochprozentiges. Auf der Strecke bildete sich eine wunderschön anzusehende Lichterkette aus Menschen: Viele hatten nicht nur das im Starterpaket enthaltene Käppi mit Lampe aufgesetzt und das Knicklicht umgehängt, sondern ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Es gab Leuchtbrillen zu sehen, blinkende Lichterketten und illuminierte Röcke.

 Ein Anblick, der verzaubert: Einer der Höhepunkte an der Strecke war der beleuchtete See an der Dammerbrucher Straße.

Ein Anblick, der verzaubert: Einer der Höhepunkte an der Strecke war der beleuchtete See an der Dammerbrucher Straße.

Foto: Thomas Binn

In der Landschaft bekamen die Light-Walker illuminierte Quadrate, weiße, hell angeleuchtete Hirsche und einen ganz besonderen Paartanz mit Feuer und jeder Menge Leidenschaft zu sehen. Auf die Ohren gab es Marschmusik vom Musikverein Auwel Holt, der sich kurzfristig in Light-Walk-Orchestra umbenannt hatte. In einem Autoanhänger spielte Drummer Norman Aerts unermüdlich, und Anita Mysor, Andrea Trienekens und Patrick Driessen sorgten mit Gitarre und Gesang für Lagerfeuerromantik am Wegesrand. Kurz vor dem Zieleinlauf brachte die Kapelle aus Lomm die Läufer mit "Joana" ordentlich in Schwung, und die Vierer-Combo im Rosenbetrieb Wans sang Schlager mit Akkordeonbegleitung. Versteckt und schön anzuhören spielte Pianist Christian Klaessen, an einem Weiher. Die geisterhaft illuminierten Bäume sorgten einmal mehr für eine Stimmung, die man nur mit viel Liebe und Akribie hinbekommt.

Nachbarschaften machten ebenfalls mit: Sie hatten Wohnzimmertische nach draußen gestellt. Mit Feuertonnen, DJ und so mancher eigenen kreativen Idee setzten sie weitere Lichtpunkte an den Weg.

Am Ende standen Feuertonnen, in die "Light Walk 2018" eingeritzt war. Schon flammte Sehnsucht nach einem Light-Walk 2019 auf. Denn der Auftakt, der war im wahrsten Sinne des Wortes: fantastisch.

(RP)
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