Kerken Stickelbroeck schickt Detektiv wieder los

Kerken · "Blindgänger" heißt der sechste Band der Hartmann-Reihe. Diesmal verwickelt der Autor aus Eyll seinen Helden gleich in drei Fälle. Ideen für Fall Nummer sieben gibt es schon. Und Stickelbroeck wartet auf ein Film-Drehbuch.

 Seinen Helden Christian Hartmann lässt Autor Klaus Stickelbroeck im neuen Krimi "Blindgänger" wieder einige Verdächtige beschatten. Und Band Nummer sieben hat er schon im Visier.

Seinen Helden Christian Hartmann lässt Autor Klaus Stickelbroeck im neuen Krimi "Blindgänger" wieder einige Verdächtige beschatten. Und Band Nummer sieben hat er schon im Visier.

Foto: Gerhard Seybert

Sie sind wieder da. "Regenrinnen-Rita", die längste Prostituierte Düsseldorfs, Krake, der einarmige Wirt, Huren-Heinz, der Zuhälter, Angie, der Gelegenheitseinbrecher - und natürlich Christian Hartmann. Er ist Privatdetektiv und die Hauptfigur in Klaus Stickelbroecks neuem Krimi. "Blindgänger" heißt der mittlerweile sechste Band der Hartmann-Reihe. "Ich bin fleißig, und es macht Spaß", erklärt der Autor. Die Krimis ließen sich gut schreiben - und vorlesen. Lesungen des neuen Buchs sind schon terminiert (siehe Box).

Für Stammleser, die Stickelbroeck seit dem ersten Hartmann-Krimi von 2007 die Treue halten, ist es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Neueinsteiger werden mit präzisen Einschüben auf alte Handlungsstränge und persönliche Verbindungen hingewiesen. Fans werden neue Facetten geboten. So wird die Verbindung zwischen Regenrinnen-Rita und Hartmann weiter ausgeführt. Es wird aufgeklärt, warum Jonny so auffällig wurde, was laut Stickelbroeck nicht zuletzt seinen Lektor interessierte. Und der Privatdetektiv kriegt wie gewohnt zwar kräftig auf die Nase. "Doch er wird besser und stellt eine raffinierte Falle, die sogar teilweise funktioniert", so Stickelbroeck.

Diesmal konfrontiert der Autor aus Eyll, im richtigen Leben seit mehr als 30 Jahren Polizeibeamter in Düsseldorf, seinen Helden gleich mit drei Fällen. Als Leibwächter einer Schauspielerin will er deren Stalker auf die Spur kommen. Dann gibt es einen Toten, das Geständnis des Stalkers überzeugt Hartmann nicht, so dass er weiter ermittelt. Außerdem muss er sich um eine Nachbarin kümmern, die Stress mit ihrem Zuhälter hat, der sich nach Frankfurt zurückholen will. Und: Kumpel Jonny ist seit Tagen verschwunden. "Diese beiden Fälle gehen Hartmann nahe und sind komplizierter, als er denkt", umreißt Stickelbroeck die Handlung.

In "Blindgänger" präsentiert der 53-Jährige die von immer mehr Lesern goutierte Mischung. "Spannung und Humor müssen sich die Waage halten", betont Stickelbroeck. Er sympathisiert mit seiner Hauptfigur, teilt deren Hang zum Flapsig-Jovialen und zur Soul-Musik. Spannendes und Lustiges wechseln. Nur im Showdown ist jeder Scherz tabu. Da ist Nervenkitzel angesagt. Wie im grandiosen Finale auf der Rheinbrücke in Düsseldorf, das Stickelbroeck im 2010er Hartmann "Fischfutter" hinlegte. Der Durchbruch für den Eyller, "Fischfutter" wurde für den Friedrich-Glauser-Preis 2011 als bester Kriminalroman des vergangenen Jahres nominiert.

Spätestens ab dann zählte Stickelbroeck zu den Etablierten in der Krimi-Szene. Und erweiterte sein Netzwerk, Kontakte mit bundesweit bekannten Kriminalisten inklusive. Joe Bausch, Forensiker im Kölner "Tatort", las ebenso eine Geschichte von ihm wie Oliver Mommsen, Kommissar im Bremer "Tatort". Und Dietmar Bär, Kölner "Tatort"-Ermittler, stellte "Fieses Foul", Stickelbroecks ersten Hartmann-Fall, in Düsseldorf vor. "Der ist super-sympathisch", erinnert sich der Eyller gerne an die damalige Signierstunde.

Einen seiner Krimis verfilmt zu sehen, das wäre für Stickelbroeck mit das Größte. Anfragen nach Drehbüchern habe es schon gegeben, auch nach einem Hörbuch. Aber noch hat sich ein solches Projekt noch nicht realisieren lassen.

Doch sicher gilt der Satz "Nach dem Buch ist vor dem Buch". Ideen für Hartmann-Band Nummer sieben hat Stickelbroeck schon. Die Musik als Soundtrack zum Krimi ist ausgewählt, Sprüche auch. Und die Linien für die Figuren sind zumindest schon mal skizziert. So produktiv zu sein, versichert der Erste Polizeihauptkommissar, "das ginge nicht, wenn ich mich quälen müsste".

(RP)
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