Issum Stahl-Hexe fliegt auf Sevelen

Issum · Seit Montag besitzt die Ortschaft mit der Figur auf der Bissels-Kreuzung ein neues Wahrzeichen. Überlegungen für das Töpferdenkmal sollen in diesem Jahr fortgesetzt werden, damit es 2011 aufgestellt werden kann.

Die Bissels-Kreuzung in Sevelen erlangte in der Vergangenheit oft negative Berühmtheit. Häufig war es an diesem Knotenpunkt zu schweren Verkehrsunfällen gekommen. Nach diesen Unfällen entschärften die Behörden den Knotenpunkt 1999 durch einen Kreisverkehr.

An der Bissels-Kreuzung stoßen die Sevelener Straße ( L 362) zwischen Issum und Aldekerk sowie die Gelderner Straße (L 478) zwischen Hartefeld und Sevelen aufeinander. Nachdem das Rondell in diesem Verkehrsknotenpunkt nicht gestaltet worden war, kamen 2004 Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Sevelener Gewerbetreibender auf die Idee, dort, ähnlich wie in Kevelaer, einige Fahnenmasten aufzustellen.

"Doch damit war der Landesbetrieb Straße NRW nicht einverstanden, da es für solche Bauwerke klare Vorschriften gibt", berichtet Issums Bauamtsleiter Jürgen Happe. Etwa vier Jahre später habe die Verwaltung vom Bauausschuss den Auftrag erhalten, ein Konzept für diese Kreuzung zu entwerfen. Der Beschluss, der noch 2008 erfolgte, und vor allem Abstimmungsgespräche mit den Verantwortlichen des Landebetriebs hätten sich noch lange hingezogen.

Aus Stahl und Aluminium

Doch gestern war es dann so weit. Mitarbeiter des Sevelener Unternehmens MLT (Michael Lackmann Technik) montierten die Figur. Das Fundament war bereits einige Tage zuvor von den Mitarbeitern des Bauhofs gegossen worden. Die Hexe aus Stahl in einem Mond aus Aluminium hing nur kurze Zeit an dem großen Kran eines Krefelder Dachdeckerunternehmens. Die MLT-Mitarbeiter hatten das im Durchmesser 2,40 Meter große Kunstwerk — die Größe war vom Landesbetrieb vorgeschrieben — zügig verklebt und verschraubt. "Wohin soll die Hexe schauen?", war die einzige Frage eines Mitarbeiters. Schnell waren sich alle einig, dass sie in Richtung Sevelen blicken soll.

Die Issumerin Petra Hostar hatte die Figur der Hexe im Mond entworfen, die Michael Lackmann in seinem Betrieb anschließend innerhalb von zehn Tagen umsetzte. Das Begrünen der Verkehrsinsel werde nun der Bauhof während der Frühjahrsbepflanzung übernehmen, versichert Happe. Die Hexe kostete 7800 Euro.

Nachdem Sevelen nun ein neues Wahrzeichen hat, bleibt die Frage nach dem geplanten Töpferdenkmal, das während der Haushaltsberatungen in das kommende Jahr verschoben worden war. Happe erklärt, dass notwendige Gespräche über den Standort und den Sockel noch in diesem Jahr geführt würden, so dass 2001 zügig mit dem Bau begonnen werden könnte.

Paul Uehlenbruck, Initiator des Denkmals und Vorsitzender des Vereins der Natur- und heimatfreunde für Sevelen, hofft inständig, dass das Projekt Töpferdenkmal nur aufgeschoben und nicht aufgehoben ist. Er geht nämlich fest davon aus, dass auch die Finanzierung bis Ende des Jahres stehen wird. Dem Verein fehlten nur noch 2500 Euro. 1000 davon würden aus der eigenen Tasche bezahlt. Dann sollte die Gemeinde —- wie im Umweltausschuss beschlossen — auch ihre Zusage von 10 000 Euro (Gesamtkosten 21 186 Euro) einhalten.

(RP)
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