Geldern Zeitzeugin Betty Bausch besuchte Berufskolleg Geldern

Geldern · GELDERN Die niederländische Holocaust-Überlebende Betty Bausch hat zum sechsten Mal vor Schülern des Berufskollegs Geldern über ihr Überleben im niederländischen Untergrund während der NS-Besatzungszeit gesprochen. Am liebsten tritt die inzwischen 97-Jährige vor Jugendlichen auf: "Sie können die Welt noch verbessern, und außerdem geben sie mir immer so viel Energie", begründet sie.

GELDERN Die niederländische Holocaust-Überlebende Betty Bausch hat zum sechsten Mal vor Schülern des Berufskollegs Geldern über ihr Überleben im niederländischen Untergrund während der NS-Besatzungszeit gesprochen. Am liebsten tritt die inzwischen 97-Jährige vor Jugendlichen auf: "Sie können die Welt noch verbessern, und außerdem geben sie mir immer so viel Energie", begründet sie.

Im Refektorium des Kollegs war es mucksmäuschenstill, als Bausch ihren Vortrag mit dem Satz begann: "Worte können töten." Sie berichtete, wie sie als Jugendliche Hitlers Machtergreifung mitbekam, wie sie 1941, wenige Tage vor ihrem Abschlusszeugnis, der Schule verwiesen wurde. Ihr Schulleiter wollte sie schützen, Bausch rettete sich in den Untergrund. Mehrfach wechselten sie die Identitäten, ließen sich Papiere fälschen, um zu überleben.

Ihre Geschwister und ihre Eltern wurden in verschiedenen KZs gefangen gehalten, ihre Eltern ermordet. Ihre Schwester überlebte das KZ Bergen-Belsen. Das Besondere an Betty Bauschs Erzählung war die Lebhaftigkeit. Die Situationen, die sie beschrieb, waren so nachvollziehbar, dass ihre Geschichte viel näher an die Zuhörer herankam, als jedes Buch, jeder Film es jemals kann.

(RP)
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