Geldern Projektkurs am LMG trifft Dokumentarfilmer Binn

Geldern · Unterricht der anderen Art erlebten 14 Oberstufenschüler des Projektkurses "Dokumentarfilm" am Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) durch ihre Begegnungen mit Thomas Binn. Der Kevelaerer Sozialpädagoge, Filmemacher und RP-Fotograf lud den Kurs zunächst zur Vorführung seines Dokumentarfilms "Ich.Du.Inklusion" über das Miteinander in einer inklusiven Grundschulklasse in das Uedemer Bürgerhaus ein. Einige Tage später nahm er sich noch Zeit für eine 90-minütige Diskussion am Gymnasium.

Unterricht der anderen Art erlebten 14 Oberstufenschüler des Projektkurses "Dokumentarfilm" am Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) durch ihre Begegnungen mit Thomas Binn. Der Kevelaerer Sozialpädagoge, Filmemacher und RP-Fotograf lud den Kurs zunächst zur Vorführung seines Dokumentarfilms "Ich.Du.Inklusion" über das Miteinander in einer inklusiven Grundschulklasse in das Uedemer Bürgerhaus ein. Einige Tage später nahm er sich noch Zeit für eine 90-minütige Diskussion am Gymnasium.

Dabei zeigten sich die Schüler, die selbst innerhalb eines Schuljahres einen Dokumentarfilm zum Schulleben am LMG realisieren wollen, prima vorbereitet und befragten Thomas Binn zu vielfältigen Themen rund um seine beruflichen Projekte.

Zunächst einmal berichtete dieser von seinem ungewöhnlichen Werdegang - von der Ausbildung zum Ofen- und Kaminbauer im elterlichen Betrieb über das Studium und die Arbeit als Sozialpädagoge bis hin zur Selbstständigkeit im Bereich "Medien und Film". Ausgiebig befragte der Kurs Thomas Binn zu den wichtigsten Stationen der Entstehung seines ersten Kinofilms und erhielt erstaunliche Antworten. 90 Stunden Rohmaterial habe er in drei Jahren gedreht und diese dann mit Hilfe einer professionellen Cutterin auf etwa 90 Minuten einkürzen müssen, was ein schwieriger Prozess gewesen sei.

Freimütig räumte Binn ein, dass er natürlich nur in unregelmäßigen Abständen in der Schule, bei den Familien oder an anderen relevanten Orten habe drehen können.

"Ich habe das meiste verpasst", kommentierte er diesen Umstand mit einem Augenzwinkern. Vielfach wurden den Schülern die Schwierigkeiten bei einem dokumentarischen Dreh vor Augen geführt: Es geht darum eine für den Zuschauer nachvollziehbare, gute Geschichte zu erzählen und gleichzeitig das zentrale Anliegen des Films sichtbar zu machen.

Infolgedessen kann es passieren, dass - wie bei "Ich.Du.Inklusion" geschehen - einzelne Kinder und ihre speziellen Lebensumstände schlussendlich nicht mehr in dem fertigen Film Berücksichtigung finden, was - so Binn - eine schmerzhafte Erfahrung für alle Beteiligten sei. Besonders deutlich wurde auch, dass Thomas Binn das Filmen nicht als Selbstzweck versteht, sondern ein ihm wichtiges, gesellschaftspolitisches Anliegen mit filmischen Mitteln in den Fokus der Öffentlichkeit rücken möchte.

Immer wieder zeigte sich auch, dass Thomas Binn mit viel Herzblut seinen Protagonisten filmisch und darüber hinaus auf der zwischenmenschlichen Ebene begegnet. "Es ist ein Band entstanden zwischen der Klasse und mir", beschrieb der Regisseur die menschliche Dimension des Projektes "Ich.Du.Inklusion".

Aber auch handwerkliche Tipps gab es vom Profi für die Schüler und ihr eigenes Filmprojekt.

Die Schüler sind dankbar für die offenen, informativen Gespräche und Einblicke in die Welt des Dokumentarfilms. Gemeinsam mit Kurslehrer Christian Brauers führt der Weg nun zum nächsten außerschulischen Lernort nach Duisburg zu den Dokumentarfilmtagen, ehe weitere Drehtage für die Realisierung des eigenen Filmprojektes anstehen.

(RP)
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