Geldern Jedes Kreuz ist eines zu viel

Geldern · GELDERN Am 23. November, morgens um 10 Uhr, waren es 15 Kreuze, wie Polizeihauptkommissarin Simone Eerden berichtete. Tiefe Traurigkeit lag dabei in ihrer Stimme. Jedes Kreuz, so die Polizistin, stehe für einen Verkehrstoten im Kreis im Jahr 2015, und jedes Kreuz sei eines zu viel. "Welch ein unermessliches Leid steckt hinter jedem Toten?", sprach sie in die Runde. Ihr gegenüber saßen in der Aula rund 300 Schüler der Liebfrauenschule.

 Sie warnten vor den Gefahren (v.l.): Johannes Look, Dr. Gisela van Appeldorn, Anja Janser, Karl Meurs, Simone Eerden und Berthold Steeger.

Sie warnten vor den Gefahren (v.l.): Johannes Look, Dr. Gisela van Appeldorn, Anja Janser, Karl Meurs, Simone Eerden und Berthold Steeger.

Foto: Hülk

GELDERN Am 23. November, morgens um 10 Uhr, waren es 15 Kreuze, wie Polizeihauptkommissarin Simone Eerden berichtete. Tiefe Traurigkeit lag dabei in ihrer Stimme. Jedes Kreuz, so die Polizistin, stehe für einen Verkehrstoten im Kreis im Jahr 2015, und jedes Kreuz sei eines zu viel. "Welch ein unermessliches Leid steckt hinter jedem Toten?", sprach sie in die Runde. Ihr gegenüber saßen in der Aula rund 300 Schüler der Liebfrauenschule.

"Crash Kurs NRW" lautet der Titel des Projektes der Verkehrsunfallprävention im Kreis Kleve. Was keiner wissen konnte: Kaum zwölf Stunden später sollte die Zahl 15 schon überholt sein. An jenem Abend kamen zwei junge Männer, 23 und 24 Jahre alt, bei einem Verkehrsunfall in Goch ums Leben. Der Fahrer war zu schnell unterwegs. Genau solche Ereignisse sind der Grund dafür, dass die Polizei in NRW derartige Präventionskurse durchführt. Simone Eerden: "Die 18- bis 24-Jährigen gelten bei uns als junge Fahrer, und gerade diese Personengruppe ist im Kreis Kleve überproportional an Unfällen mit Todesfolge beteiligt.

" Nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkohol oder Drogen, leichte Ablenkung zum Beispiel durch das Handy oder der nicht angelegte Gurt - oft kleine Fehler mit großer Wirkung. Nach der Polizeihauptkommissarin kamen andere zu Wort. Anja Janser, der 2001 ihr eigenes zu schnelles Fahren fast das Leben geraubt hätte, Dr. Gisela van Appeldorn, die aus der Sicht der Notärztin berichtete, Diakon Berthold Steeger, der seine Empfindungen als Notfallseelsorger preisgab, Karl Meurs, der die Eindrücke eines Feuerwehrmannes einfühlsam Revue passieren ließ, und Polizeihauptkommissar Johannes Look, der den Blick auf die Eltern warf, denen durch einen Unfall ihr Kind genommen wird.

(RP)
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