Geldern Sportlern den Boden geebnet

Geldern · Gleich auf zweierlei Weise haben die Stadt Geldern und Integra ein gutes Werk getan. Die Wege auf dem Walbecker Trimm-Dich-Pfad sind geebnet, und junge Arbeitslose konnten ihre Tatkraft unter Beweis stellen.

Mittlerweile kennt Silvia Süß den Trimm-Dich-Pfad in Walbeck in- und auswendig. Die Sozialarbeiterin der Integra hat mit zehn Jugendlichen zwei Monate lang, bei Wind und Wetter, den Kiesweg aufbereitet.

"Es wurden störende Wurzeln gekappt und Löcher mit Kies aufgefüllt", erklärt Peter Schönrock, Prokurist der Integra. Die Wiederherstellung des Trimm-Dich-Pfads erfolgte auf Initiative der Stadt Geldern. Die Stadt übernahm die Kosten für den Kies und die Betreuungskosten. "Die Integra und die Stadt sind zwei selbständige Einheiten, die eng zusammenarbeiten", erklärt Bürgermeister Ulrich Janssen. Er zeigt sich mit der getanen Arbeit sehr zufrieden. "Davon profitieren Jogger, Gäste, aber auch die Grundschüler, die an den Waldjugendspielen teilnehmen", ist der erste Bürger der Stadt überzeugt. Für die Gerätschaften des Trimm-Dich-Pfads zeichnet sich die Stadt nicht verantwortlich. "Die Geräte sind dem Bäderverein übertragen", sagt Janssen.

Eine Chance für Jugendliche

Die Jugendlichen, die zwei Monate lang fleißig Kies geschüppt haben, entstammen alle Bedarfsgesellschaften. "Es sind Arbeitslosengeld-II-Bezieher. Die Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahre sind weit weg vom Arbeits- und Ausbildungsmarkt", beschreibt Schönrock die bunt zusammengewürfelte Gruppe. Für das Auffüllen der Trimm-Dich-Pfad-Wege gabe es kein Extra-Gehalt. "Ihre Motivation ist die Perspektive, die sie durch solche Arbeitsmaßnahmen erhalten", sagt Schönrock.

Einer der zehn Jungen ist Rusit Truda. "Ich habe die Maßnahme über das Amt vermittelt bekommen. In dieser Zeit habe ich jetzt schon das Plastern gelernt, Kies ausbringen und den Umgang mit der Rüttelmaschine. Selbst bei neun Grad Minus war ich vor Ort", erzählt der 23-jährige Gelderner. Martin Wiedemann gefiel der Zusammenhalt in der Gruppe: "Die Kälte hat schon geschlaucht, aber hier zu sein hat mir gut gefallen."

Sozialarbeiterin Silvia Süß sieht in den Arbeitsmaßnahmen "ein Mosaiksteinchen", um Jugendliche, die in ihrer Entwicklung benachteiligt sind, weiterzubringen. "Wir versuchen, ihre Fähigkeiten zu fördern, und nicht auf das Negative zu schauen", erklärt Sven Slooten, Fachanleiter der Integra, der die Jugendlichen bei ihrem Weg zur Selbstständigkeit begleitet. "Für die Jungs war es schon ein Erfolg, wenn die Spaziergänger sich positiv zu ihrer Arbeit geäußert haben."

Als nächstes Projekt steht das Anlegen eines Sinnenpfades im Kindergarten in Pont an. Über den einzelnen Arbeitseinsatz hinaus sind Slooten und Süß immer für ihre Schützlinge da. "Jeder kann was", davon ist Süß nicht erst seit der Ausbesserung des Trimm-Dich-Pfads überzeugt.

(RP)
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