Geldern Sporthallen: Erste Pläne, noch mehr Ärger

Geldern · Asbest in Pont. Statik-Probleme an Marienschule. Kosten für die ersten vier Hallen: etwa 200.000 Euro.

 Bürgermeister Sven Kaiser hofft auf zügige Auftragsvergabe.

Bürgermeister Sven Kaiser hofft auf zügige Auftragsvergabe.

Foto: mvo

Die Stadtverwaltung hat eine Rangfolge ausbaldowert, nach der die Sporthallen, die wegen Mängeln an den Deckenkonstruktionen gesperrt sind, wieder instandgesetzt werden. Als erstes sollen vier Stück in Angriffe genommen werden: die an der Albert-Schweitzer-Schule, die am Westwall, die größere Zweifach-Turnhalle an der Sekundarschule und die an der Geschwister-Scholl-Hauptschule.

Bürgermeister Sven Kaiser hofft, dass zumindest diese vier Bauten bis zu den Sommerferien wieder hergestellt sind. Vielleicht werden sie sogar gleichzeitig bearbeitet: "Ob wir mehrere parallel machen können, hängt davon ab, ob wir Unternehmen dafür finden", so Kaiser.

Bei der Prioritätenliste sei man davon ausgegangen, "wo denn der Druck am größten ist durch Vereinsnutzung und Schul-Nutzung", erläutert Markus Sommer von der Gelderner Stadtverwaltung. Außerdem seien diese Gebäude verhältnismäßig leicht zu reparieren.

Unerwartet großer Ärger steht wegen der Hallen in Pont und an der Marien-Grundschule ins Haus. In beiden Fällen ist die Deckenbefestigung nicht das größte Problem. In Pont ist das Dach aus Asbestzement gebaut. Ferner brachte die Prüfung Dämm-Material zutage, das heute ebenfalls im Verdacht steht, krebserregend zu sein, daher unzulässig ist und bereits "zu bröseln anfängt", so Markus Sommer.

Was die Halle an der Marienschule angeht: Dort stellte sich heraus, dass tragende Elemente des Daches bei der Befestigung von Deckenleuchten ernsthaft beschädigt wurden. "Ein Statiker ist eingeschaltet", so Sommer. "Da müssen wir jetzt gucken: Kriegt man da durch eine Sanierung noch was hin?"

Die Stadt hat sich dafür entschieden, bei allen Hallendecken, die jetzt saniert werden, nicht nur die Deckenplatten, sondern auch die Tragkonstruktion auszuwechseln. Das sei auf lange Sicht vernünftig, zumal heute wieder neue Normen gelten, argumentiert Markus Sommer. "Der ganze Kram kommt raus und wird durch ein neues System ersetzt, das allen Anforderungen - Ballwurfsicherheit und Akustik - gerecht wird." Dafür rechnet die Stadt mit Kosten von etwa 100 Euro pro Quadratmeter zu sanierender Hallendecke. Bei den ersten vier Hallen käme man auf etwa 2000 Quadratmeter Fläche.

Später müssen auch die Hallen an der Antonius-Grundschule und die kleinere Einfachturnhalle an der Sekundarschule an die Reihe kommen. Aber da sei der Druck durch Schulen und Vereine nicht so groß, heißt es.

Auch die Decke des Parkbades sehen sich die Dekra-Prüfer noch an. Wegen technischer Probleme wollen sie das aber erst nach Ostern tun.

Die Sporthalle an der Landwehr soll ab Montag, 4. April, wieder nutzbar sein. In ihr hatte der Kreis Kleve Flüchtlinge untergebracht. Der Zustand der Decke ist ungewiss; die Stadt steht deshalb aber mit dem Kreis in Verbindung.

(RP)
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