Lokalsport Veert bäumt sich auf - Pleite für Straelen II

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: Der SV Veert gibt sich noch nicht geschlagen und siegt in Lintfort. Zwei Platzverweise für Fichte. Winnekendonk verschafft sich Luft und gewinnt "hochdramatisch" in Krechting. Straelen II verliert gegen Sonsbeck II.

 Augen zu und durch: Straelens Flankengeber Slawa Li (r.) im Zweikampf mit seinem Sonsbecker Gegenspieler.

Augen zu und durch: Straelens Flankengeber Slawa Li (r.) im Zweikampf mit seinem Sonsbecker Gegenspieler.

Foto: Gerhard Seybert

Neben dem SV Straelen II verliert auch der SV Sevelen sein Heimspiel. Gegen Uerdingen musste sich die Elf mit 0:4 geschlagen geben. Sevelens Tobi Winkler mit Platzverweis.

SV Straelen II - SV Sonsbeck II 1:3 (0:1). Straelens Trainer Marc Korsten will die Hoffnung nicht aufgeben. Aber seine Enttäuschung über die Heimpleite gegen Sonsbeck II überwog dann doch deutlich. "Das ist so bitter", sagte er. Beiden Teams war klar, dass nur ein Sieg zählt. Und in der ersten Hälfte konnte man das dem Spiel auch halbwegs ansehen. Nach einer vergebenen Chance durch Sonsbecks Hendrik Terlinden feuerte Korsten seine Elf lautstark an, sah dann aber in der 21. Minute, wie drei seiner Spieler einen Eckstoß nicht ins Tor köpfen konnten. Im Gegenzug machten es die Sonsbecker besser. Straelens Keeper Daniel Hanßen bekam einen hohen Ball nicht richtig zu fassen, Ken Klemmer ließ sich die Chance nicht entgehen und netzte zum 1:0 ein. Bis zur Pause hatten Michael Gellen und Sascha Hoffmann gute Gelegenheiten, eine klärten die Gäste aber auf der Linie, die andere erreichte nicht einmal die Arme des Keepers. "Die erste Hälfte war trotzdem gar nicht so schlecht", sagte Korsten.

Zum zweiten Durchgang kam Straelen nach einer langen Pausenansprache zurück und hatte sich viel vorgenommen. "Wir wollten schnell über die Außen kommen", erklärte Korsten, aber davon war bis zum Schluss nicht viel zu sehen. Stattdessen erhöhten die Sonsbecker, die ab der 57. Minute nach einer Gelb-Roten Karte für Sebastian Hulstein in Unterzahl agierten, auf 3:0. Der späte Anschluss durch Ali Irgat war bedeutungslos. "Wir hatten keinen Spielwitz. Das tut weh, vor allem weil Sonsbeck nicht besser war als wir", resümierte Korsten.

Fichte Lintfort - SV Veert 0:2 (0:0). Der SV Veert stemmte sich in Lintfort noch einmal mit aller Macht und vor allem mit innerer Disziplin gegen die Vorentscheidung im Abstiegskampf. Hätte die Elf verloren, wäre es eng geworden. Da der Spielverein jedoch gewann und Hinsbeck gleichzeitig gegen Schiefbahn verlor, vertagt sich die Abstiegsentscheidung. Veerts Trainer Horst Frenzen freute sich vor allem über die Disziplin, die Veert an den Tag gelegt hatte. Denn die Gastgeber agierten mit zunehmender Dauer immer aggressiver und sorgten für viele Nickligkeiten. Fichte hatte in der ersten Hälfte zwar die besseren Chancen, die Veerts Ersatzkeeper Ali Özdemir jedoch gut parierte. Özdemir hatte sich zuvor kurzfristig in die Maschen stellen müssen, da Stammtorwart Marvin Domagalla ins Sturmzentrum beordert wurde. Personalnot macht eben erfinderisch. Fichte verlor allmählich die Nerven, den ersten Spieler nach einer Gelb-Roten Karte und fand keine richtigen Mittel gegen Veert. Frenzen gab aber zu: "Nach dem Platzverweis haben wir leicht den Faden verloren." Das schlug sich aus Gäste-Sicht aber nicht negativ aufs Ergebnis aus. Nachdem ein weiterer Lintforter mit Rot vom Platz flog, leitete Fichte seine Pleite mit einem Eigentor selbst ein. Zuvor hatte Domagalla Druck auf seinen Gegenspieler ausgeübt und diesen zum Fehler gezwungen. Niklas Teschke besiegelte den Veerter Auswärtserfolg kurz vor Schluss dann mit dem 2:0. "Fußballerisch waren wir selbst in Überzahl nicht gut, aber die Disziplin hat uns zum Sieg getragen", freute sich Frenzen.

SV Sevelen - VfB Uerdingen 0:4 (0:1). Wie schon fast erwartet musste sich der SV Sevelen vor heimischem Publikum gegen Tabellenführer Uerdingen geschlagen geben. "In der ersten Hälfte haben wir aber noch ganz gut mitgehalten und wenig zugelassen. Der VfB hatte kaum Chancen", sagte Sevelens Coach Achim Apitzsch. Dennoch konnten die Gäste in der 21. Minute zum 1:0 einnetzen. Kurz vor der Pause gerieten die Hausherren in Unterzahl, nachdem Tobi Winkler einen Gegenspieler unabsichtlich, aber so heftig foulte, dass dieser mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. Winkler sah dafür Rot. Apitzsch stellte nach der Pause zwar um, Uerdingen erhöhte aber aus abseitsverdächtiger Position auf 2:0. "Danach war der Drops gelutscht. Wir konnten uns nicht mehr aufbäumen", sagte Sevelens Trainer und fordert: "So langsam müssen wir wieder für Zählbares sorgen."

SV Krechting - Viktoria Winnekendonk 0:1 (0:0). Einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt ist Viktoria Winnekendonk in Krechting gegangen. In einem gegen Ende hochdramatischen Match siegte die Elf von Coach Sven Kleuskens mit 1:0. Vor allem vom Siegtreffer schwärmte der Trainer in seinem Spielbericht. "Das war schon ganz großes Kino." Michael Baers, oder der "Irre", wie Kleuskens scherzhaft sagte, schnappte sich den Ball kurz vor Spielschluss und legte einen Vollsprint in Richtung gegnerisches Tor hin. Baers passte auf Daniel Bienemann, der aus spitzem Winkel erst den Innenpfosten traf und dann den Siegtreffer markierte. "Das war Dramatik pur", sagte der Wido-Coach. Zuvor hatte Winnekendonk trotz Personalprobleme gekämpft und stand vor allem in der Abwehr kompakt.

Krechting hatte zwar in der gesamten Partie ein Chancenübergewicht, aber Viktoria-Keeper Johannes Rankers hielt erneut souverän. Die dickste Chance auf Seiten der Gäste verbuchte Lukas Drißen kurz vor der Pause, als er allein vor dem leeren Tor scheiterte. Einen überragenden Job machte Innenverteidiger Alex Tebart, der trotz einer Bänderverletzung auf die Zähne biss und "98 Prozent aller Zweikämpfe" gewann, wie Kleuskens lobend anmerkte. "Davor ziehe ich meinen Hut. Vom Gefühl her war das einer unserer schönsten Saisonsiege."

(cad)
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