Handball TV Aldekerk macht's wieder spannend

Aldekerk/Straelen · Handball-Oberliga der Frauen: Tabellenführer enttäuscht in St. Tönis und hat nach dem schmeichelhaften Unentschieden nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger Fortuna Düsseldorf. SV Straelen siegt in Radevormwald.

 Der TV Aldekerk - hier Svenja Rottwinkel am Ball - musste am Samstagabend in St. Tönis erkennen, dass der Titelgewinn noch nicht in trockenen Tüchern ist. Der Tabellenführer büßte einen wertvollen Punkt ein.

Der TV Aldekerk - hier Svenja Rottwinkel am Ball - musste am Samstagabend in St. Tönis erkennen, dass der Titelgewinn noch nicht in trockenen Tüchern ist. Der Tabellenführer büßte einen wertvollen Punkt ein.

Foto: Gerhard Seybert

TS St. Tönis - TV Aldekerk 23:23 (10:12). Mit einem dicken blauen Auge und einem überaus glücklichen Punktgewinn kehrte der Tabellenführer am Samstagabend aus St. Tönis zurück. Der TV Aldekerk, der zuletzt von den Ausrutschern der Konkurrenz profitiert hatte, ließ damit die große Gelegenheit ungenutzt, im Titelkampf frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.

Die Gastgeberinnen feierten den überraschenden Punktgewinn wie einen Sieg. "Wir wollen den Spitzenreiter auf jeden Fall ärgern", hatte die gegnerische Trainerin Miriam Heinecke schon im Vorfeld verkündet. Und sie ließ mit ihren Schützlingen den Worten die entsprechenden Taten folgen. Dabei offenbarten die Grün-Weißen während des gesamten Spiels ungeahnte Schwächen in Abwehr und Angriff.

St. Tönis präsentierte sich sehr abwehrstark. Torhüterin Susann Close entschärfte etliche Würfe und ging in Sachen Einstellung mit gutem Beispiel voran. "Diese Einstellung haben wir dagegen leider vermissen lassen", kritisierte ATV-Trainerin Dagmara Kowalska. "Wir haben die Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt und oftmals viel zu früh abgeschlossen."

Die Ungeduld wurde bestraft, der Optimismus zum Pausentee zerschlug sich im Handumdrehen. St. Tönis blieb dran und hatte bald darauf eine knappe Führung erkämpft. Die Aldekerker Defensive, in der Lisa Beyer wegen einer Erkältung an allen Ecken fehlte, zeigte sich einschließlich der beiden Torhüterinnen nicht sattelfest und war oft nur zweiter Sieger. "Gott sei Dank haben wir kurz vor Schluss wenigstens noch den Ausgleich gemacht", sagte Kowalska, die einzig Angelina Huppers positiv hervorhob. Ihr Fazit: "Der Punkt ist sehr glücklich. Wir müssen in den nächsten Spielen einiges besser machen."

TV Aldekerk: Schindowski, Steller - A. Huppers (8), Kühn (4), Heimes (4), Kern (3), Rottwinkel (3), Grützner (1), Nagel, Beyer, F. Huppers, Benninghoff, Bleckmann.

HSG Radevormwald/Herbeck - SV Straelen 21:26 (7:16). Radevormwald war für den SVS eine Reise wert. "Das war ein gelungener Ausflug. Und zwar nicht nur wegen der schönen Landschaft", sagte ein bestens gelaunter Harry Mohrhof. Straelens Trainer war nach dem souveränen Start-Ziel-Sieg beim starken Aufsteiger hörbar zufrieden.

"Die Spielerinnen haben vor allem in der Abwehr einen richtig guten Job gemacht. Sie haben für- und miteinander gearbeitet", nannte der SVS-Coach den Schlüssel zum ungefährdeten Erfolg. Einziges Ärgernis: "Wir haben es nicht geschafft, unseren zwischenzeitlichen Zwölf-Tore-Vorsprung zu halten, haben zum Ende hin ein wenig den Faden verloren", so Mohrhoff, der allerdings gestand, dass es sich dabei um "Jammern auf hohem Niveau" handelt.

Vom Anpfiff an zeigten sich die Grün-Gelben gewillt, nicht mit leeren Händen aus dem Bergischen Land zurückzukehren. Hellwach und topfit stellte sich die Mannschaft der Herausforderung. Die lag vor allem darin, die Torjägerin des Gegners an die Kette zu legen. "Das haben wir im Verbund ausgesprochen gut gemacht. Aus dem Spiel heraus kam dadurch relativ wenig auf unser Tor, allein bei Freiwürfen konnten wir das nicht verhindern", schilderte der SVS-Coach. Und vorne? Da führte die angeschlagen in die Partie gegangene Elena Fiedler Regie, sorgte mit Toren und Ideen für eine frühe Führung, die kontinuierlich ausgebaut wurde. Zur Halbzeit hieß es bereits 16:7. Ein Vorsprung, der nach Wiederanpfiff mit zum Teil spielerischer Leichtigkeit bis auf 22:10 ausgebaut werden konnte.

"Im Anschluss habe ich viel gewechselt. Vielleicht zu viel. Das hat unserem Spiel nicht gutgetan", zeigte sich Mohrhoff nach Spielschluss selbstkritisch. Spannend wurde es aber nicht mehr. Straelen gewann schließlich mit 26:21 und brachte somit bereits Saisonsieg Nummer 14 unter Dach und Fach.

SV Straelen: Pieper, Heines - Sewing (9/3), Geelen (4), Zoé Daguhn (4), Fiedler (3), Linssen (3), Heckmanns (2), J. Janssen (1), Ripkens, K. Janssen, van Bebber, Maes.

(cbl)
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