Späte Chancen im Spitzenspiel

Handball-Landesliga Frauen: Aufsteiger Kevelaerer SV unterlag dem Tabellenführer TV Biefang mit 20:25 (6:11).Das Team von KSV-Trainer Christian Dörr wachte erst auf, als es bereits zu spät war.

Ungewohnt gut gefüllt war die Kevelaerer Dreifachhalle zum Spitzenspiel in der Landesliga der Frauen. Auch aus Biefang waren zahlreiche Fans in die Marienstadt gekommen, um ihre Mannschaft lautstark anzufeuern. Diese nicht alltägliche Kulisse und die Unruhe vor dem Spiel sorgten auf Seiten der Gastgeberinnen zu Beginn für erhebliche Nervosität. Sie bewegten sich sichtlich unsicher und gerieten schnell mit 0:3 in Rückstand.

"Wir haben eigentlich die gesamte erste Halbzeit über nicht richtig ins Spiel gefunden", stellte Kevelaers Trainer Christian Dörr später fest. "Wir haben viele leichte Fehler gemacht, den Ball ins Aus geworfen oder gleich dem Gegner in die Arme gespielt." Das eröffnete den Gästen gleich mehrfach die Möglichkeit zu Tempogegenstößen, die sie in den meisten Fällen auch erfolgreich abschließen konnten.

"Es lief einfach nicht viel zusammen. Biefang hat mit einer starken 6:0-Deckung gespielt, hat gut verschoben und ist schnell herausgekommen." Damit kam das KSV-Team lange nicht zurecht und ging mit deutlichem Rückstand in die Pause. Während der Pause nahmen sich Dörr und seine Mannschaft für den zweiten Durchgang viel vor. "Wir wollten unter anderem in der Abwehr schneller bewegen und so die Biefanger Chancen verringern. Doch es kam anders."

Die Gäste legten nach dem Seitenwechsel richtig los. Innerhalb einer Viertelstunde zogen sie mit hohem Tempo und guten Spielzügen auf 20:9 davon. "Das war der Wahnsinn, wie schnell die vom Anstoßpunkt aus ihr Spiel aufgezogen haben", bewunderte Dörr die Stärke des Spitzenreiters. "Da hat man gesehen, warum die da oben stehen. Hamborn war schon stark, aber aus meiner Sicht führt der Aufstieg nur über Biefang."

Doch die Kevelaerer bekamen noch ihre Chancen. Als das Spiel entschieden war, bäumte sich das Team noch einmal auf und zeigte Kampfgeist. Die Mannschaft fand endlich ins Spiel, in der Abwehr und im Angriff lief es deutlich besser. Trainer Christian Dörr stellte auf eine 4:2-Deckung um, und dieser Schachzug verfehlte seine Wirkung nicht. Die Spielerinnen konnten trotz der Niederlage erhobenen Hauptes die Halle verlassen. "Wir haben unnötige Fehler gemacht und mir haben einige Dinge nicht gut gefallen", sagte Kevelaers Trainer und fügte an, "aber als Aufsteiger dürfen wir gegen einen solchen Gegner durchaus verlieren. Wir sind immer noch deutlich über unserem Soll."

(RP)
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