Sportschießen Sergey Richter verliert Stechen: Viertelfinal-Aus für die SSG Kevelaer

Kevelaer · Das Saisonziel hatten die Luftgewehrschützen der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer am letzten Wettkampftag im Januar in der heimischen Halle mit Siegen über KKS Nordstemmen und TuS Hilgert bereits erreicht.

 Sergey Richter präsentierte sich wochenlang in Topform und schoss die SSG Kevelaer ins Bundesliga-Finale. Im entscheidenden Moment aber zeigte der Israeli Nerven.

Sergey Richter präsentierte sich wochenlang in Topform und schoss die SSG Kevelaer ins Bundesliga-Finale. Im entscheidenden Moment aber zeigte der Israeli Nerven.

Foto: Spütz

Zuversichtlich und optimistisch machten sich die Schützen um Trainer Rudi Joosten am Wochenende auf den Weg nach Paderborn, wo sich die besten acht Mannschaften aus ganz Deutschland zum Finale um die Deutsche Meisterschaft trafen. Als Tabellenvierter der Bundesliga Nord mussten die "Tiger" aus der Marienstadt gegen den SV Pfeil Vöhringen ran, Sieger der Südgruppe.

Joosten setzte auf die Stärken von Sergey Richter, Jana Erstfeld, Alexander Thomas, Katrin Leuschen und Katharina Kösters. Das Viertelfinale hatte es in sich und entwickelte sich zu einem Krimi auf dem Schießstand. Erstfeld gewann mit hauchdünnem Vorsprung von 395:394-Ringen ihr Match; Thomas blieb unter seinen Möglichkeiten und zog folgerichtig den Kürzeren (389:391). Leuschen auf Position vier verlor mit einem Ring Unterschied (391:392). Aber Katharina Kösters hielt mit einem 393:387 im direkten Vergleich die SSG Kevelaer im Rennen.

Die Entscheidung musste im Duell der beiden Olympioniken fallen. Und dieses war nichts für schwache Nerven. Sergey Richter, israelischer Spitzensportler in Diensten der SSG Kevelaer, und sein russischer Widersacher Sergei Kamenskiv hatten nach 40 Schüssen jeweils 396 Ringe auf der Anzeigetafel stehen. Das Stechen musste nun über Sieg und Halbfinalteilnahme entscheiden. Richter, der beim Heimwettkampf vor zwei Wochen noch grandiose 400 Ringe geschossen hatte, zeigte offensichtlich Nerven und schoß eine Neun; sein Gegner Kamenskiy traf die Zehn - damit waren die Kevelaerer "Tiger" ausgeschieden.

"Natürlich waren wir im ersten Moment enttäuscht. Aber dennoch sind wir als Verein mit der Finalteilnahme zufrieden und haben unser gestecktes Saisonziel erreicht", meinte SSG-Sprecherin Nicole Bollen.

Die Plätze fünf bis acht wurden nicht mehr ausgeschossen; jeder Verlierer im Viertelfinale wird automatisch als Fünfter gewertet. Den Titel des Deutschen Meisters sicherte sich die SB Freiheit aus Osterode im Harz vor den Schützen aus Saltendorf. SSG-Bezwinger SV Pfeil Vöhringen belegte den dritten Rang.

Bollen: "Wir haben uns nicht die Laune verderben lassen und mit unseren Fans noch einen sehr geselligen Abend in Paderborn verbracht."

(ütz)
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