Sportschießen Sergey Richter lässt die "Tiger" träumen

Kevelaer · Luftgewehr-Bundesliga: Die israelische Nummer eins der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer erzielt beim 3:2 gegen die SG Mengshausen das Höchstresultat von 400 Ringen. Das Team steht vor dem Einzug ins Finalturnier.

 Sergey Richter kann's selbst noch nicht fassen: Der israelische Spitzenschütze der SSG Kevelaer demonstrierte jetzt beim Bundesliga-Wettkampf in Braunschweig mit 400 von 400 möglichen Ringen einmal mehr seine Ausnahmestellung.

Sergey Richter kann's selbst noch nicht fassen: Der israelische Spitzenschütze der SSG Kevelaer demonstrierte jetzt beim Bundesliga-Wettkampf in Braunschweig mit 400 von 400 möglichen Ringen einmal mehr seine Ausnahmestellung.

Foto: Niedersächsischer Sportschützenverband

SSG Kevelaer - SG Mengshausen 3:2. Sergey Richter hat ein gutes Gedächtnis. Und offenbar einen Lieblingsgegner. Der international erfahrene Meisterschütze des Luftgewehr-Bundesligisten SSG Kevelaer erzielte jetzt in Braunschweig am siebten der insgesamt elf Wettkampftage der Luftgewehr-Bundesliga 400 von 400 möglichen Ringen - 40 Treffer ins schwarze Minizentrum gelingen auch den Spitzensportlern nur äußerst selten. Zuletzt war dem 28-jährigen Israeli, der sein Heimatland 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten möchte, dieses Kunststück in der Bundesliga vor zwei Jahren geglückt. Gegner im Dezember 2015: Schützengilde Mengshausen.

Der kleine, aber feine Unterschied: Damals hatten die Kevelaerer "Tiger" dennoch unter dem Strich eine 2:3-Niederlage hinnehmen müssen und später den Einzug ins Finale verpasst. Diesmal sprang mit einem 3:2 der dritte Sieg in Serie heraus, der mit jetzt 10:4-Punkten den Sprung auf den dritten Tabellenplatz bedeutet. In der zuletzt gezeigten Form dürfte der Mannschaft des Deutschen Vizemeisters von 2013 die Teilnahme am Bundesliga-Finalturnier der acht besten Teams aus ganz Deutschland kaum noch zu nehmen sein.

Das zweite Ausrufezeichen im Duell mit den Sportschützen aus dem 600-Seelen-Dorf in Hessen setzte Jana Erstfeld. Sie zeigte dem Schweizer Olympia-Teilnehmer Jan Lochbihler mit zwei 100er Serien die Grenzen auf. Mit insgesamt 398 Ringen hielt die Kevelaererin ihren favorisierten Kontrahenten, der sich mit 395 Ringen begnügen musste, deutlich auf Distanz. Den fünften Kevelaerer Saisonsieg machte Katrin Leuschen perfekt, die an Position fünf mit 393:387 Ringen gegen Laura Schulz die Oberhand behielt.

Der Erfolg gegen die SG Mengshausen, die in der laufenden Saison überraschend in den Abstiegskampf der Bundesliga Nord verwickelt ist, hätte noch deutlicher ausfallen können. SSG-Schützin Katharina Kösters musste gegen Patrick Seyfarth ins Stechen - für beide leuchtete nach 40 Schuss eine "390" auf. Mit dem ersten Stechschuss traf Köster die erhoffte "10". Ihr Gegner gab sich ebenfalls keine Blöße. Dann ließ die Kevelaererin allerdings eine "9" folgen. Der Mann aus Hessen ließ sich nicht zweimal bitten und entschied das Stechen für sich. Etwas Pech hatte auch Alexander Thomas, der bis zur dritten Serie einen Punkt Vorsprung hatte, sich aber letztlich gegen Lisa Müller mit 395:396 geschlagen geben musste.

 Die Fans der Kevelaerer "Tiger" sind sich einig: Die "100" soll in der laufenden Bundesliga-Saison noch einige Male zu Gunsten der Sportschützen aus der Marienstadt aufleuchten.

Die Fans der Kevelaerer "Tiger" sind sich einig: Die "100" soll in der laufenden Bundesliga-Saison noch einige Male zu Gunsten der Sportschützen aus der Marienstadt aufleuchten.

Foto: ütz

"Bis zum Bundesliga-Finale im Februar ist es zwar noch ein weiter Weg. Aber wir haben uns jetzt eine günstige Position verschafft, die wir bis zum Ende verteidigen wollen", sagte SSG-Sprecherin Nicole Bollen nach der Rückkehr aus Niedersachsen. Die Chancen der Mannschaft um Trainer Rudi Joosten auf einen Platz unter den ersten Vier in der Bundesliga Nord stehen nach der jüngsten Siegesserie ausgezeichnet. Und dank des Comebacks von Sergey Richter darf die SSG Kevelaer mittlerweile sogar vom ganz großen Wurf träumen.

Zunächst einmal folgt am Wochenende, 9. und 10. Dezember, der Ausflug ins hessische Niederaula. Dort bekommt es die SSG Kevelaer mit der Braunschweiger SG und dem SV Gölzau zu tun - zwei Mannschaften, die in den Kampf um den Klassenerhalt verwickelt sind. Spätestens vor eigenem Publikum möchte die SSG Kevelaer im neuen Jahr am 13. und 14. Januar den Einzug ins Finale perfekt machen. In der Zweifach-Turnhalle im Sportzentrum Hüls trifft die SSG zunächst auf den aktuellen Drittletzten KKS Nordstemmen und am Sonntag auf Verfolger TuS Hilgert.

Nach der gelungenen Premiere zu Beginn dieses Jahres haben sich die Verantwortlichen der Schieß-Sport-Gemeinschaft erneut für eine Liveübertragung der entscheidenden Wettkämpfe entschieden, um bundesweit Werbung für die faszinierende Sportart machen zu können. Organisator Georg Joosten ist vom Erfolg der Zusammenarbeit mit "Sportdeutschland.TV" überzeugt: "Das Produkt Bundesliga funktioniert. Die Duelle sorgen für eine packende Wettkampf-Dramaturgie. Und wer hätte vor 20 Jahren geglaubt, dass Darts einst ein Publikumsmagnet wird ?"

(RP)
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