Handball Nach 45 Minuten war das Pulver verschossen

Straelen · Handball-Nordrheinliga Frauen: SV Straelen - TSV Bonn 20:36 (11:14) / SVS-Trainer Hoffmann hadert mit Schiedsrichtern.

 Die Straelenerin Lena Linssen, die für ihre Mannschaft vier Mal ins gegnerische Tor traf, versucht eine Lücke in der Bonner Abwehr zu finden.

Die Straelenerin Lena Linssen, die für ihre Mannschaft vier Mal ins gegnerische Tor traf, versucht eine Lücke in der Bonner Abwehr zu finden.

Foto: Seybert

Als Elena Fiedler den Ball per Siebenmeter zum 19:23 im gegnerischen Kasten unterbrachte, bewegten sich die Blumenstädter noch im grünen Bereich. 45 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Mit viel Kampf und großem Einsatz war es der Mannschaft von Trainer Thomas Hoffmann gelungen, an körperlich und spielerisch überlegenen Bonnern dranzubleiben. Und das allen Widrigkeiten zum Trotz: ein ganz mieser Start mit frühem 0:3-Rückstand, eine Platzwunde am Kinn von Steffi Heuvels, die nach 22 Minuten das Aus der bis dahin besten Straelener Torschützin bedeutete und ein Schiedsrichtergespann, das ähnliche Aktionen gegen die Gesundheit in unschöner Regelmäßigkeit mit zweierlei Maß bewertete.

Die Beiden waren es auch, die der Moral der Grün-Gelben den finalen Stich versetzten. "Keine Frage: Bonn war das bessere Team, hätte vermutlich mit fünf, sechs Toren gewonnen. Meine Mädels haben sich von den diskussionswürdigen Pfiffen aber dermaßen aus der Spur bringen lassen, das am Ende gar nichts mehr lief", suchte und fand Straelens Trainer eine Erklärung für den totalen Einbruch seiner Truppe.

Nichts ging mehr beim Straelener Nordrheinligisten - weder in der Offensive, noch in der Defensive. 15 Minuten lang blieben sie ohne eigenen Treffer, während die Gäste aus Bonn aus allen Lagen warfen und trafen. Allen voran Rückraumshooterin Maja Klingenberg (zwölf Tore) mit zum Teil sehenswerten Schlagwürfen und Kreisläuferin Carina Senel (7), die, wenn sie einmal den Ball hatte, nur noch durch ein Foul zu stoppen war.

Halbzeit eins war aus Sicht der Gastgeberinnen ein stetes Auf und Ab. Der schnelle Rückstand konnte genauso schnell egalisiert werden. Bis zum 6:6 verlief das Spiel ausgeglichen, ehe Bonn auf 11:6 davonzog. Doch der SVS ließ sich nicht abschütteln, traf selbst in dreifacher Unterzahl und verkürzte bis zum Pausenpfiff auf 11:14. In Halbzeit zwei lief bei den Gästen Maja Klingenberg heiß, wuchtete einen Ball nach dem anderen in die Maschen, Straelen traf vom Kreis und über Außen - bis zum 19:23. Anschließend erzielten die Handballerinnen aus dem rechtsrheinischen Teil der ehemaligen Bundeshauptstadt zwölf Treffer in Folge. Nach 60 Minuten stand so ein ernüchterndes 20:36 zu Buche. "Das hatten wir nun wirklich nicht verdient", zeigte sich Trainer Hoffmann enttäuscht.

SV Straelen: Schumann, Hinsen - Linßen (4), Fiedler (4/2), Heuvels (3), K. Janssen (3), Geelen (2), Maes (2), Prior (1), Sewing (1), Ripkens, J. Janssen.

(terh)
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