Leichtathletik Marathonlauf auf dünnem Eis

Am Sonntag veranstaltet die LLG Kevelaer zum neunten Mal ihren Wintermarathon. Doch die zum Teil dick vereisten Straßen stellen die Veranstalter vor eine große Herausforderung. Noch ist die Truppe um LLG-Chef Peter Wasser guten Mutes, dass das Rennen stattfindet.

Gestern Vormittag auf dem Michelsweg in Kevelaer-Schravelen. Ein schneebedecktes Band glitzert im fahlen Sonnenlicht. Für den Naturfreund, der keinerlei sportliche Ambitionen hegt, ein wunderschönes Bild. Doch wer sich abseits der Jugendherberge schnelleren Schrittes fortbewegen möchte, steht bereits nach wenigen Metern vor erheblichen Problemen.

Ein Jogger, der von Kervenheim kommend auf dem Michelsweg in Richtung Jugendherberge läuft, kann sich kaum auf den Beinen halten. Als er einem entgegenkommenden Auto Platz machen möchte, vollführt er einen geradezu halsbrecherischen Balanceakt, um nicht vollends aus dem Gleichgewicht zu geraten. Besonders dort, wo in diesen Tagen ohnehin wenig Sonne hinkommt, dürften sich die Bedingungen noch weniger ändern.

Der etwa einen Kilometer lange Michelsweg ist Teil des Rundkurses, auf dem am Sonntagvormittag der Kevelaer-Marathon ausgetragen werden soll. Unvorstellbar eigentlich, wie diese Passage in den noch verbleibenden Tagen belaufbar gemacht werden soll.

Peter Wasser, Vorsitzender der LLG Kevelaer, die am kommenden Wochenende den Lauf zum neunten Mal ausrichtet, ist trotz der nicht sehr ermutigenden Bedingungen immer noch guter Hoffnung. Er ist gerade erst aus dem Weihnachtsurlaub zurück, konnte sich deshalb von den problematischen Passagen vor Ort noch kein Bild machen, hat aber davon von seinen Vereinskollegen erfahren.

"Die Wetterprognosen sind auf unserer Seite", nimmt Wasser besorgten Anfragen, ob der Marathon am Sonntag bei den Straßenverhältnissen überhaupt stattfinden kann, den Wind aus den Segeln. "Den Läufern, die sich für Kevelaer entscheiden, ist bekannt, dass sie bei einem Marathon im Winter auch mit winterlichen Bedingungen rechnen müssen", sagt Wasser, der als aktiver Ultra-Langstreckler engen Kontakt zu der Läufergruppe hält, die in Kevelaer an den Start geht und die nicht alltägliche Herausforderung sucht.

"Ich verspreche, dass wir von Veranstalterseite alles dafür tun werden, damit die Strecke zu belaufen sein wird", sagt Wasser. Der LLG-Chef setzt dabei auf die Unterstützung durch den Kevelaerer Bauhof, der im vergangenen Jahr bei dem über Nacht einsetzenden starken Schneefall mit seinwem schweren Gerät zur Stelle war, um die Strecke frei zu bekommen — insbesondere in den schnee-verwehten Bereichen.

"Die Zusammenarbeit hat sich in all den Jahren außerordentlich gut bewährt", sagt Wasser, der aber auch einen Alternativplan für den Fall in der Schublade hat, dass der Bauhof an anderer Stelle der Stadt wichtigere Aufgaben zu erledigen hat.

"Das geht dann natürlich vor", erklärt Wasser. Die vereisten Bereiche — eine weitere lange Passage ist auf dem Hohen Weg in Winnekendonk — will man mit einer Egge aufrauen und anschließend abstreuen. Bei dem Rest soll die Natur helfen. Der für den heutigen Tag angekündigte Wetterumschwung mit Temperaturwerten von deutlich über Null könnte der LLG wirklich helfen.

"Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dem Trend der Laufabsagen in Emmerich, Pfalzdorf und Alpen nicht folgen zu müssen", sagt Wasser und verbreitet großen Optimismus, dass seine Erwartungen sich am Sonntag auch erfüllen werden. Morgen wird die LLG eine Entscheidung treffen und diese über die Internetseite des Vereins (llg-kevelaer.de) kommunizieren.

(RP)
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