Paralympics Kolumne 6: Kein "kleiner Bruder"

Vor den Paralympics macht man sich schon so seine Gedanken, wie das wohl werden würde. Der Ablauf der Wettkämpfe, aber vor allem der Umgang mit den Sportlern.

 Für mich ist die Reise aber noch nicht zu Ende.

Für mich ist die Reise aber noch nicht zu Ende.

Foto: Andreas Krebs

Nicht gerne hören die Organisatoren in den Tagen von Whistler und Vancouver die Bezeichnung vom "kleinen Bruder” der Olympischen Spiele. Denn die Weltspiele der Behinderten haben die Berechtigung, eine eigenständige Veranstaltung zu sein. Kanada hat sich alle Mühe gegeben, dass auch zu zeigen.

Diese Spiele hatten durchaus Charme, sie waren freundlich und vor allem nutzten die deutschen Athleten ihre Chance, mit vielen Erfolgen und Authentizität auf sich aufmerksam zu machen ­ ohne dabei aber aufdringlich zu sein. Es ist schön, Sportler zu treffen, die weit weg sind vom perfekt vermarkteten Profi, der nur mehr verbalen Einheitsbrei kommuniziert.

Ein wenig Wehmut schwingt mit, dass es morgen schon wieder vorbei sein soll. Das merkt man der deutschen Delegation an. Und man fragt sich erneut, wie es denn gewesen ist? Und was sich nun festsetzen mag von den Eindrücken.Man wünscht dem Ereignis Paralympics, dass es genauso bleibt ­ so familiär, so freundlich, so authentisch. Und dass es sich eben nicht mit schnellen Schritten dem großen Bruder Olympia nähert.

Und man wünscht den Sportlern, dass sie nicht so bald schon wieder aus der gesellschaftlichen Wahrnehmung verschwinden.

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