Lokalsport Issumer "Physio" jubelt mit Spitzenseglern

Danzig/Issum · Lucas Topp vom "Wohlfühlhaus" begleitete das deutsche IMMAC -Team zur Europameisterschaft der Segler nach Danzig. Die gesamte Crew lieferte tolle Leistungen und verpasste nur knapp eine Medaille.

Die Chancen standen so gut. Als Vizemeister bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft in der ORC-Klasse 3 zog das deutsche "IMMAC FRAM Sailing Team" erwartungsvoll los zur Europameisterschaft der Segler ins polnische Danzig.

"An Bord" war wie berichtet Physiotherapeut Lucas Topp, der im Alltag im Issumer Wohlfühlhaus seiner Arbeit nachgeht. Während der Europameisterschaft war er für die Segler der "IMMAC FRAM" da, fieberte an Land mit und kümmerte sich abends um die Beschwerden der Crewmitglieder nach einem langen Segeltag.

Denn eine Europameisterschaft verlangt den Sportlern einiges ab. Vor allem Disziplin und Ausdauer. Zu Beginn der Titelkämpfe forderte das "Offshore-Race" seinen Tribut. "Der Start war für 11.30 Uhr angesetzt. Das Team war erst gegen 23.30 Uhr im Hafen zurück", erzählt Lucas Topp, der als Sportler ansonsten bei den Handballern der Turnerschaft St. Tönis zu Hause ist. Zu später Stunde gab's erstmals Grund zum Jubeln - die deutschen Segler hatten auf Rang drei den Hafen erreicht.

Für Lucas Topp begann mit der Rückkehr der Segler die eigentliche Herausforderung. "Erwartungsgemäß war die Lendenwirbelsäule der Hauptschwerpunkt meiner Behandlungen. Schwere Verletzungen gab es in unserem Team zum Glück nicht", sagt der 26-Jährige. Auf dem Wasser ist jedes einzelne Crewmitglied den immer wieder gleichen Belastungen ausgesetzt, was zu Beschwerden führen kann. Um diese zu lindern, ist der junge Physiotherapeut mit nach Danzig gekommen. "Ich lag erst gegen zwei Uhr im Bett", erinnert sich Topp an den ziemlich langen ersten Wettkampftag.

Einen Tag später folgte der Start im strömenden Regen. In den "Inshore Races" verteidigte das deutsche Team Rang drei. Lucas Topp liefert die Erklärung für Nicht-Segler: "Auf der vergleichsweise kurzen Distanz muss eine bestimmte Bojenfolge umrundet werden. Es ist ein Wettlauf gegen die eigene Uhr." Anschließend blieb's vor der Ostseeküste endlich einmal trocken. Prompt rückte das IMMAC-Team auf den Silberrang.

Mit großen Hoffnungen ging's in die entscheidende Regatta, in der die Mannschaftskollegen von Lucas Topp gegen Teams aus Estland, Schweden und Dänemark um die begehrten Medaillen kämpften. Bei Sonnenschein stach die deutsche Crew optimistisch in See. Letztlich fiel das Team zwar noch hinter den Gesamtsieger aus Schweden und zwei estnische Boote auf Rang vier zurück. Dennoch überwog bei allen Beteiligten die Freude über die guten Leistungen bei den internationalen Titelkämpfen. Topp: "Mich hat vor allem der Zusammenhalt beeindruckt. Jedes einzelne Crewmitglied hat eine wichtige Rolle und wird entsprechend anerkannt."

Der "Physio" aus Issum hat in seiner Freizeit jetzt erst einmal Gelegenheit, sich auf die kommende Handball-Saison vorzubereiten. Vielleicht ist Lucas Topp im nächsten Jahr wieder dabei, wenn sich die Segler zur Weltmeisterschaft in Den Haag treffen.

(RP)
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