Sportpolitik Inklusives Sportprojekt als Bindeglied

Kevelaer · Der Caritasverband Geldern-Kevelaer, der Kevelaerer SV und die Aktion "St. Nicolaus" haben ein neues inklusives Sportprojekt gestartet. Ziel ist es, Kinder mit und ohne Handicap zusammenzubringen. Zwei Gruppen gibt es schon.

 Volle Action auf der blauen Matte: Auch Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler (oben, 2.v.r.) ist ganz angetan. Seit April treffen sich Kinder mit und ohne Handicap, um gemeinsam Sport zu treiben und sich kennenzulernen.

Volle Action auf der blauen Matte: Auch Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler (oben, 2.v.r.) ist ganz angetan. Seit April treffen sich Kinder mit und ohne Handicap, um gemeinsam Sport zu treiben und sich kennenzulernen.

Foto: Gerhard Seybert

Seit April dürfen sich Kinder über ein inklusives Sportangebot in Kevelaer freuen, welches im Rahmen eines Projektes bereits gut angelaufen ist.

Inklusiv bedeutet, dass sowohl Kinder mit als auch ohne Behinderungen eingeladen sind, gemeinsam Sport zu treiben. Für alle Beteiligten ist das Projekt ein wichtiger Schritt, um ein vernünftiges Miteinander zu schaffen. Und es geht auch noch um etwas anderes. "Unser Ziel ist es, dass irgendwann gar nicht mehr auffällt, welches Kind ein Handicap hat und welches nicht. Mithilfe des Sportprojektes soll eine Teilhabe am normalen Leben für jeden ermöglicht werden", erklärt Dr. Wilhelm Stassen, Kinderarzt und Vorsitzender der Aktion "St. Nicolaus", die es durch ihre finanzielle Unterstützung mit ermöglicht hat, dass dieses Projekt so erfolgreich anlaufen konnte.

Einiges funktioniert zwar schon recht gut, es gibt in den kommenden Monaten aber noch einiges zu tun. "Es benötigt vor allem Schulungen für unsere Übungsleiter, da im Umgang mit den Kindern ein gewisses Know-How vorhanden sein muss", erklärt Stassen, der auch viele Kontakte zu Eltern und Kindern in seiner Praxis herstellen konnte.

Umso schöner, dass sich sofort Paten gefunden haben, die für den Umgang mit Kindern bestens geeignet sind. Neben Marcel Kempkes, der die Gruppen mit ins Leben rief, kümmern sich auch Laura Sakowitz und Lisa Hegmann liebevoll um die Kinder. Beide studieren derzeit Sozialpädagogik in Nijmegen, haben aber dennoch Zeit, etwas Gutes zu tun.

Neben der Ball- und Spielgruppe, die sich dienstags von 17 bis 18 Uhr in der Sporthalle der Hubertus-Grundschule in Kevelaer trifft, findet donnerstags von 17.30 bis 18.30 Uhr auch eine Fußballgruppe statt. Die Gruppen bestehen momentan aus bis zu acht Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren.

Ob Fangspiele oder Weitrutschen auf den Matten, die Kinder der Ball-und Spielgruppe haben viel Freude und spielen Woche für Woche ausgelassen.

So demonstrierten sie bei der Gruppenvorstellung eindrucksvoll, dass sich schon nach wenigen Wochen Freundschaften entwickelt haben. Und genau das steht im Fokus des Projektes. "Ich bin begeistert, dass das so möglich ist. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder soziale Kontakte herstellen und eine Anbindung finden. Natürlich sind wir dabei auch auf Spenden angewiesen, damit das Projekt langfristig laufen kann", erklärt Ina Martens, Caritas-Mitarbeiterin im Inklusionsprojekt.

Allerdings kann sie dabei auch von oberster Stelle auf Unterstützung hoffen. Kevelaers Bürgermeister Dominik Pichler war bei der Gruppenvorstellung ebenfalls zu Gast und zeigte sich von dem Projekt begeistert: "Inklusion ist ein Thema, was so häufig geschrieben steht, aber nur selten in Angriff genommen wird. Ich finde es großartig, dass hier in Kevelaer eine Umsetzung stattfindet. Dabei wünsche ich vor allem wachsenden Erfolg", sagt Kevelaers Oberhaupt.

Ina Martens fügt hinzu: "Wir wollen bekannt werden und weiter wachsen. Wir suchen immer noch Kinder, die Lust haben, bei uns mitzumachen."

Wer also Interesse hat, kann einfach und unverbindlich zu den Übungszeiten mit Sportzeug und Hallenschuhen vorbeischauen und mitmachen. Schließlich profitiert jedes Kind von dem Angebot.

(PaD)
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