Handball Grün-Weiße haben dickes Brett zu bohren

Aldekerk · Handball-Nordrheinliga Männer: Das Sommer-Team steht vor einer weiteren schwierigen Aufgabe. Heute Abend spielt der ATV bei der SG Ratingen. Anwurf in der Sporthalle an der Gothaer Straße ist um 18 Uhr.

 Der Aldekerker Can Greven (mit Ball) war zuletzt doppelt gut. Er dirigierte das Spiel seiner Mannschaft und erzielte zudem noch zehn Tore.

Der Aldekerker Can Greven (mit Ball) war zuletzt doppelt gut. Er dirigierte das Spiel seiner Mannschaft und erzielte zudem noch zehn Tore.

Foto: Heinz Spütz

Ein bisschen Rückblick geht immer. Besonders dann, wenn ein 34:30-Sieg der Aldekerker Handballer gegen die gute Truppe aus Köln-Wahn in den Fokus rückt. Mit diesem Erfolg konnten die Grün-Weißen ihren unrühmlichen Auftritt in Bonn korrigieren. Von der ersten Minute an war in diesem Spiel bei den Aldekerkern der Wille zu spüren, die Punkte in der eigenen Halle behalten zu wollen. Nach einer ordentlichen, punktuell aber noch fehlerbehafteten Leistung im ersten Durchgang packten die Aldekerker nach dem Seitenwechsel eine Schüppe drauf, traten den Kölner Rückraumschützen noch konzentrierter und beherzter als davor entgegen, erkämpften sich in der Abwehr einige Male den Ball, brachten ihn anschließend über die erste oder zweite Welle mit einer überzeugenden Trefferquote im gegnerischen Kasten unter und verfolgten auch ansonsten im Angriff eine klare Linie.

Nach dem Erfolg der Grün-Weißen über die Kölner Mannschaft, die wenige Stunden vor dem Start in die Fünfte Jahreszeit ein bisschen zu oft in der Abwehr und hinten heraus dann auch im Abschluss gepatzt hatte, konnten die Aldekerker das zuckersüße Gefühl des Sieges nicht lange auskosten. Zu Müßiggängen lässt der Spielplan keine Zeit. Schlag auf Schlag geht es bis kurz vor Heiligabend weiter. Und die potente Gegnerschaft in der Liga reißt nicht ab.

Nach der schweren Auswärtsaufgabe des ATV beim seinerzeit noch ungeschlagenen Tabellenführer TSV Bonn gastieren die Aldekerker heute Abend beim Drittliga-Absteiger SG Ratingen. Damit kommt auf den ATV ein enorm dickes Brett zu, das im Erfolgsfall durchbohrt werden müsste. Man könnte auch von richtigem Männerhandball sprechen, der auf die Aldekerker in der Sporthalle an der Gothaer Straße wartet. Wer gegen die erfahrenen Ratinger nicht beherzt von der ersten Minute auftritt, wird es in diesem Spiel nicht weit bringen.

Der jüngste Erfolg der Ratinger in der Liga stammt aus deren Auftritt bei der Turn- und Spielvereinigung Bonn am vergangenen Wochenende. Mit einer überzeugenden Leistung, ATV-Coach Sommer sprach von einer "eindrucksvollen Leistung", hielten sie den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer aus dem rechtsrheinischen Bonner Stadtteil Beuel mit bis zu acht Toren auf Distanz. Am Ende hatte man dem allerdings nicht in Besetzung angetretenen Gegner mit 37:31 die erste Niederlage in der laufenden Saison zugefügt.

Damit besteht die Spitzengruppe jetzt aus drei Teams, die nach Minuspunkten nur zwei Zähler auseinanderliegen: TSV Bonn (16:2) auf eins, dahinter LG Langenfeld (14:2) und SG Ratingen (12:4). Die Stärke des aktuellen Tabellendritten dokumentiert sich auch in dessen Einzug ins Pokalfinale auf Verbandsebene. Am vergangenen Dienstagabend bezwangen sie den LigakonkurrentenLangenfeld, der jedoch nicht in kompletter Besetzung antrat, mit 36:28. "Das Spiel habe ich mir angesehen", berichtet der Aldekerker Trainer, der sich von der Ratinger Mannschaft beeindruckt zeigt.

"Wegen der großen Leistungsdichte in der Nordrheinliga gibt es ohnehin keine einfachen Aufgaben, aber das Spiel heute wird noch mal eine besonders harte Nummer", betont Sommer, der von einer "überdurchschnittlich besetzten ersten Sieben" spricht. Dazu gehört der erfahrene Mittelmann Simon Breuer, Rechtsaußen Dominik Jung, auf Rückraum rechts Carsten Jacobs sowie die Torleute David Ferne und Jascha Schmidt, die wie andere aus ihrer Mannschaft auch in höheren Klassen unterwegs waren.

Doch zu sehr beeindrucken lassen wollen sich die Aldekerker von diesen Namen nicht. "An einem guten Tag können wir es mit jeder Mannschaft aus der Liga aufnehmen", sagt Sommer und hofft, dass seine Spieler den heute erwischen.

(RP)
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