Jugendfußball Fußball-Sprungbrett aus dem Südkreis

Straelen · Der SV Straelen und Fortuna Düsseldorf arbeiten seit Jahren eng zusammen. 42 Nachwuchskicker nahmen jetzt an der Talentsichtung an der Römerstraße teil. Unter anderen nahm Fortuna-Legende Egon Köhnen die Jungs unter die Lupe.

 Talentschmiede Römerstraße: Bernd Janhsen, Jugend-Koordinator des SV Straelen, Jugendtrainer Michael Pauels und Timo Hoffstadt (v.r.) kümmerten sich um die Nachwuchskicker, die von einer Fußballer-Laufbahn träumen.

Talentschmiede Römerstraße: Bernd Janhsen, Jugend-Koordinator des SV Straelen, Jugendtrainer Michael Pauels und Timo Hoffstadt (v.r.) kümmerten sich um die Nachwuchskicker, die von einer Fußballer-Laufbahn träumen.

Foto: Gerhard Seybert

Fußballfreunde sollten sich den Namen Benedikt Schmitz schon einmal merken. Vor drei Jahren hatte der junge Mann aus Rees die Talentsichtung besucht, die der SV Straelen und Fortuna Düsseldorf alljährlich im Stadion an der Römerstraße anbieten. Der Nachwuchstorhüter überzeugte die Trainer und entschloss sich zu einem Wechsel zu den Grün-Gelben. Der mittlerweile 14-Jährige hat großen Anteil daran, dass die C-Junioren des SV Straelen den angestrebten Klassenerhalt in der Niederrheinliga schaffen dürften. Im Sommer folgt der nächste Schritt auf dem Weg zum Traum vom Fußball-Profi. Dann wird Benedikt Schmitz, der auch als Torhüter der Niederrhein-Auswahl im Einsatz ist, das Trikot von Fortuna Düsseldorf überstreifen. Und darf dort sein Können in der Jugend-Regionalliga zeigen.

Bernd Janhsen, Jugend-Koordinator des SV Straelen, sieht seine Arbeit damit bestätigt. "Wir verstehen uns schon seit vielen Jahren als Sprungbrett für die Talente aus dem Südkreis. Bei uns haben die Jungs, die die nötige Portion Ehrgeiz mitbringen, die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen", sagt Janhsen, der in der laufenden Saison als Trainer die B-Junioren der Grün-Gelben in die Niederrheinliga führen möchte.

Der SV Straelen genießt als Talentschmiede offensichtlich einen guten Ruf. 42 Nachwuchskicker der Jahrgänge 2001 bis '04 nahmen jetzt an der mittlerweile sechsten gemeinsamen Sichtung des SVS und der Fortuna teil. Die Verantwortlichen der Jugendabteilung des Fußball-Zweitligisten nehmen ihr Gastspiel im Gelderland sehr ernst. So waren unter anderen Markus Hirte, Leiter des Düsseldorfer Nachwuchs-Leistungszentrums, und Fortuna-Legende Egon Köhnen an der Römerstraße im Einsatz, um die jungen Spieler eingehend unter die Lupe zu nehmen. Auf Seiten des SV Straelen beurteilten Timo Hoffstadt, Kapitän der ersten Mannschaft, Ex-Profi Ronny Ernst, Michael Pauels (alle Trainer der D- und E-Junioren des SVS) und Bernd Janhsen die Fähigkeiten der jungen Kandidaten.

"In diesem Alter kann man bereits erkennen, ob ein Spieler das Zeug für die Niederrheinliga oder eventuell noch höhere Klassen mitbringt. Wir achten beispielsweise auf Kriterien wie Ballbehandlung, Beweglichkeit und Beidfüßigkeit", erklärt Janhsen. Die beteiligten Trainer füllen nach den Übungseinheiten detaillierte Bewertungsbögen aus. Die "Noten" erhält jeder Kicker wenige Tage nach der zweitägigen Veranstaltung - eventuell samt Angebot, zum SV Straelen zu wechseln.

Obwohl der eine oder andere Nachbarverein aus diesem Grund etwas neidisch in Richtung Römerstraße blickt, rechtfertigt Bernd Janhsen die Lockrufe der Grün-Gelben. "Wir sind mit unseren Mannschaften praktisch dauerhaft in der Niederrheinliga vertreten. Bei unseren Heimspielen tauchen regelmäßig Scouts aus Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Essen, Düsseldorf oder Duisburg auf. Und da kann es doch niemand ernsthaft wollen, dass ein großes Talent bei seinem Heimatverein irgendwo in der Kreisklasse versauert", führt der Straelener Jugend-Koordinator gute Argumente ins Feld.

In Kürze wird Bernd Janhsen die 42 Jungs, die während der Sichtung ihr Bestes gegeben haben, informieren, ob sie das Fußball-Sprungbrett aus dem Südkreis nutzen dürfen. Mit Sicherheit ist auch ein Torwart dabei - schließlich muss der SV Straelen die Lücke schließen, die Benedikt Schmitz im Sommer hinterlässt.

(RP)
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