Tischtennis Franziska Holla gewinnt DM-Silber

"So locker und relaxed habe ich meine Tochter bei Turnieren noch nie gesehen", meinte Angelika Holla nach den Deutschen Meisterschaften mit strahlenden Augen. "Die Kleine", wie die Mutter ihre sportlich ganz Große nannte, hatte es bei ihrer vierten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft endlich geschafft, die Gruppenphase zu überstehen – und zwar in einer ganz souveränen Weise.

"So locker und relaxed habe ich meine Tochter bei Turnieren noch nie gesehen", meinte Angelika Holla nach den Deutschen Meisterschaften mit strahlenden Augen. "Die Kleine", wie die Mutter ihre sportlich ganz Große nannte, hatte es bei ihrer vierten Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft endlich geschafft, die Gruppenphase zu überstehen — und zwar in einer ganz souveränen Weise.

Nach dem 3:0-Sieg gegen die aus Bayern stammende Marina Heinrich bekam sie es mit zwei Spielerinnen aus Baden-Württemberg zu tun, die sie nach dramatischen Sätzen jeweils im fünften Satz bezwingen konnte. Damit belegte sie in der Gruppe den ersten Platz.

Starker Auftritt im Einzel

Gleichsam als Belohnung für ihren bis dahin starken Auftritt bekam die Walbeckerin anschließend ein Freilos, durch das sie schon einmal unter die 16 besten Tischtennis-Schülerinnen aus der gesamten Bundesrepublik kam. Da wartete Doppelpartnerin Julia Kirsch auf sie. Bei der Westdeutschen Meisterschaft hatte Holla gegen sie noch das Nachsehen gehabt. Diesmal lief es aber umgekehrt. Doch einfach wurde es ihr nicht gemacht. Zwar führte sie im fünften Satz 10:7, musste sich dann aber den Ausgleich gefallen lassen. "Ich war mir nicht sicher, dass ich das Match noch für mich entscheiden könnte", berichtete die sehr ausgeglichen wirkende 15-Jährige. Doch diesmal blieb ihre Hand locker, ein 12:10-Erfolg brachte sie ins Viertelfinale, wo Theresa Kraft (Baden-Württemberg), die den ersten Platz auf der Setzliste inne hatte, die Endstation in der Einzelentscheidung bedeutete.

Im Mixed gelangte Franziska Holla mit ihrem Partner Lukas Koy nach zwei Siegen unter die letzten Sechzehn. Gegen das Doppel Stiba/Finkendey (Niedersachsen) hatten sie aber mit 0:3 das Nachsehen. Gleichzeitig liefen auch die Doppelspiele mit ihrer Partnerin Julia Kirsch. Beide hatten bei den Westdeutschen Meisterschaften die Konkurrenz beherrscht. Im Endspiel hatten die beiden das favorisierte Paar Imamura/Mittelham geschlagen. "Das war sicherlich ein gutes Omen für die Deutschen", meinte die Walbecker Nachwuchsspielerin. Nach einem Freilos wurden die ersten beiden Paarungen deutlich besiegt. Doch dann stand mit Imamura/Hauf aus Hessen ein Favoritenduo auf der gegenüberliegenden Seite. In welcher überragenden Form sich Franziska Holla an diesem Wochenende befand, zeigt das Ergebnis von 3:0.

Im Halbfinale wartete die bayerische Konkurrenz Neumaier/Mantz, gegen die Holla/Kirsch überraschend einfach ins Finale einzogen. Gegner waren Kraft/Lehmann. Beiden war die Walbeckerin schon im Einzel begegnet. Während sie Lehmann in der Gruppenphase besiegen konnte, hatte sie gegen die spätere Deutsche Meisterin Kraft eine 1:3-Niederlage einstecken müssen. Den Westdeutschen war also klar, dass ihnen ein mindestens gleichwertiger, wenn nicht sogar besserer Gegner gegenüber stand. Doch erst einmal lief der Kampf optimal. Das hiesige Paar konnte den ersten Satz für sich entscheiden, doch dann wendete sich das Blatt. Mit 6:11, 9:11 und 7:11 mussten sie der bayerischen Paarung den Sieg überlassen. "Wir haben mehr erreicht als wir erhofft hatten", war Franziska Holla nach der Endspiel-Niederlage keineswegs enttäuscht.

(RP)
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