Handball Eine Niederlage, die richtig weh tut

Aldekerk · Handball-Regionalliga: TV Aldekerk - SG Ratingen 26:29 (17:12). Nach einer fulminanten ersten Halbzeit kostet eine katastrophale Viertelstunde nach dem Seitenwechsel den schon sicher geglaubten Heimsieg.

 Zur Pause sah der TV Aldekerk (grüne Trikots) bereits wie der sichere Sieger aus. Doch offensichtlich hatte die starke erste Halbzeit zu viel Kraft gekostet - nach der Pause lief beim Gastgeber über weite Strecken kaum noch etwas zusammen.

Zur Pause sah der TV Aldekerk (grüne Trikots) bereits wie der sichere Sieger aus. Doch offensichtlich hatte die starke erste Halbzeit zu viel Kraft gekostet - nach der Pause lief beim Gastgeber über weite Strecken kaum noch etwas zusammen.

Foto: Thomas Binn

Was für den TV Aldekerk im Spiel gegen die SG Ratingen eine Halbzeit lang nach einer grün-weißen Handball-Gala aussah, endete nach 60 Minuten mit einer ganz bitteren und schmerzhaften 26:29-Niederlage. "Ich weiß nicht, was ich zur zweiten Halbzeit sagen soll", versuchte Trainer Matthias Sommer zu erklären, "aber so ist das manchmal, wenn mach die Sch.... an den Hacken kleben hat. Vermutlich hat uns zum Schluss die geistiger Frische gefehlt."

Beide Mannschaften traten von Beginn an mächtig auf das Gaspedal. Es entwickelte sich ein Handball-Spiel ganz nach dem Geschmack der Aldekerker Zuschauer: Die Abwehr packte konsequent und energisch zu. Was durchkam und haltbar erschien, wurde von Schlussmann Janik Schoemackers entschärft. Die Offensivabteilung fackelte nicht lange und schloss überlegt und erfolgreich ab. Etwa Mitte der ersten Halbzeit zündeten die Aldekerker den Turbo und spielten sich in einen wahren Rausch. Plötzlich funktionierte alles, der ATV war dem Gegner in allen Belangen überlegen und ging verdient mit 14:9 in Führung. Beim Spielstand von 17:12 beendeten die Unparteiischen den ersten Durchgang.

Nach dem Seitenwechsel leistete die Defensive um Mittelblocker Jonas Mumme weiter eine gute und saubere Arbeit, jedoch schien dem ATV insbesondere im Offensivspiel die Leichtigkeit verloren gegangen zu sein. Den Gästen gelang es nach und nach, den Abstand bis auf zwei Treffer zu verkürzen - das Spiel drohte zu kippen.

Nach zwei schnellen Tore in der 43. Minute von Thomas Plhak und Christopher Tebyl zum 20:16 schien die Spielkontrolle wieder in den Händen des Gastgebers zu liegen. Aber der Schein trog gewaltig, denn ab diesem Zeitpunkt erfolgte ein acht Minuten anhaltender kollektiver Blackout, in dem die Gastgeber selbst die dicksten Chancen ungenutzt ließen, nicht ein einziges Tor warfen und zuschauen mussten, wie die Löwen sechs Treffer in Folge erzielten. Auf einmal führten die Gäste mit 22:20 und hatten für eine kleine Vorentscheidung gesorgt. "Ich habe keine Ahnung, was da mit uns los war", sagte Spielführer Mumme nach dem Spiel, "ich glaube, wir waren ab Mitte der zweiten Halbzeit ganz einfach platt und haben in dieser Phase die Angriffe viel zu unüberlegt abgeschlossen." Da nutze auch ein zwischenzeitliches Aufbäumen nichts mehr, der Tabellendritte ließ nichts mehr anbrennen, gewann schlussendlich mit 29:26 und nahm beide Punkte mit nach Hause.

" Es war ein Wahnsinn, was die Aldekerker in der ersten Halbzeit abgeliefert haben", fasste Gästetrainer Khalid Khan zusammen. "In der Pause bin ich davon ausgegangen, dass sie in der ersten Halbzeit über ihre Kräfte gespielt haben und nachlassen werden. Und dann habe ich natürlich auf unseren starken Angriff gesetzt." Gute Nachricht für die ATV-Fans: Can Greven kehrte nach einer Verletzungspause von drei Monaten zurück aufs Parkett und erzielte bei seinem Kurzeinsatz zwei Treffer. Am nächsten Samstag steht das schwere Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten TV Rheinbach an.

TV Aldekerk: Schoemackers - Plhak (8/2), Liedtke (4), Mumme (3), Jentjens (3), Pasch (3), Tebyl (3), Greven (2), Welzel, Kleinelützum.

(ütz)
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