Fußball Ein echter Typ verlässt die Bezirksliga

Wer Wilfried "Wulle" Steeger etwas kennt, der weiß, dass er nicht unbedingt zu den Trainern gehört, die an der Seitenlinie stehen und permanent schreien. Emotionale Ausbrüche nach einer Partie haben beim Trainer des Fußball-Bezirksligisten TSV Wa.-Wa. Seltenheitswert. Auch gestern nach dem Spiel gegen Dilkrath hielt sich das in Grenzen. Dabei hätte er Grund genug gehabt, in Wehmut zu verfallen. Immerhin hatte er zuvor das letzte Heimspiel für den TSV hinter sich gebracht. Am nächsten Sonntag ist dann endgültig Schluss.

 Den riesengroßen Regenschirm hatte Wilfried Steeger bei miesem Wetter stets griffbereit.

Den riesengroßen Regenschirm hatte Wilfried Steeger bei miesem Wetter stets griffbereit.

Foto: seybert

Wenn man in Betracht zieht, wohin der Coach wechselt, wird einem klar, warum er seinen Heim-Abschied gelassen nahm. Demnächst wird er beim TSV Nieukerk das Sagen haben, einem Verein, der ihm am Herzen liegt. Deshalb ist es dem dienstältesten Bezirksliga-Coach aus dem Gelderland (immerhin neun Jahre am Stück) auch egal, dass er künftig in der Kreisliga B unterwegs sein wird. Steeger wohnt nicht nur in Nieukerk, sondern war dort auch schon als Trainer aktiv.

Der 55-Jährige ist jemand, der keine Scheu hat, das zu sagen, was er denkt. Manchmal eckt er damit an, was er aber in Kauf nimmt. Genau solche Trainer braucht der Fußball-Betrieb heutzutage. Besonders sein trockener Humor hat den einen oder anderen oft zum Lachen gebracht. Steeger ist eben ein echter Typ, der - keine Frage - in der Bezirksliga fehlen wird. Aber wer weiß? In ein paar Jahren ist er vielleicht wieder zurück. Dann womöglich mit dem TSV Nieukerk.

CHRISTIAN CADEL

(RP)
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