Lokalsport DJK Twisteden bekommt Kunstrasen

Kevelaer · Wenn der Schul- und Sportausschuss der Stadt Kevelaer morgen für einen Zuschuss in Höhe von 150000 Euro stimmt, steht der Planung der Anlage nichts mehr im Wege. Auch die anderen Vereine im Stadtgebiet sollen die Chance erhalten.

 Die Pioniere in Sachen Kunstrasen im Gelderland: Der TSV Wachtendonk-Wankum (weißes Trikot) trägt seine Meisterschaftsspiele bereits seit einigen Jahren auf dem wetterfesten Belag aus.

Die Pioniere in Sachen Kunstrasen im Gelderland: Der TSV Wachtendonk-Wankum (weißes Trikot) trägt seine Meisterschaftsspiele bereits seit einigen Jahren auf dem wetterfesten Belag aus.

Foto: Seybert

Morgen entscheidet der Schul- und Sportausschuss der Stadt Kevelaer über einen Zuschuss für einen Kunstrasenplatz, den die DJK Twisteden bereits vor zwei Jahren beantragt hat. Folgen die Mitglieder der Empfehlung der Verwaltung, kann der Sportverein mit einem Zuschuss in Höhe von 150 000 Euro rechnen, der 2017 ausgezahlt werden soll. Rund 200 000 Euro muss die DJK aus eigener Tasche zahlen. Diese stolze Summe möchte der Verein in Eigenleistung und mit Hilfe von Sponsoren aufbringen.

"Der Kunstrasenplatz soll den Rasen mit Flutlicht vor dem Vereinshaus ersetzen", erklärt Michael Gecks, Fachwart für Fußball der DJK Twisteden. Der Verein verspricht sich davon eine intensivere Nutzung der Sportanlage, auf der den Kickern momentan drei Rasenplätze sowie ein kleineres Rasen-Trainingsfeld zur Verfügung stehen. Während Naturrasen regelmäßige Auszeiten zur Regeneration benötigt, kann die künstliche Variante kontinuierlich genutzt werden - beispielsweise auch im Winter. Auch die Verwaltung ist davon überzeugt, dass sich die Investition langfristig rechnet, da eine Kunstrasen-Anlage wesentlich günstiger in Sachen Pflege ist.

Sollte der Zuschuss bewilligt werden, sollen in Zukunft auch die übrigen Fußballvereine aus Kevelaer die Chance erhalten, mit Hilfe einer Anschubfinanzierung seitens der Stadt einen Kunstrasenplatz zu bauen. Die Verantwortlichen von Union Kervenheim, des Kevelaerer SV, von Union Wetten und Viktoria Winnekendonk haben sich längst Gedanken über diese Möglichkeit gemacht. Doch im Moment steht der Stadt offenbar kein weiterer Antrag ins Haus. "Uns stehen zwei gut gepflegte Rasenplätze zur Verfügung. Es gibt für uns daher keinen Anlass, einen Kunstrasenplatz zu planen", versichert Martin Wolf, stellvertretender Vorsitzender von Union Kervenheim. Die Mannschaften der Union lasten zur Zeit die Spielfelder nicht voll aus, so dass auch die American Footballer der "Kevelaer Kings" den Rasen nutzen können. "Außerdem spiele ich persönlich sowieso am liebsten auf Naturrasen", gesteht Wolf. Das sieht Werner Louven, Geschäftsführer von Viktoria Winnekendonk, nicht anders. "Wenn aber wegen der Witterung alle Rasenplätze gesperrt sind, gibt es für uns keine Alternativen", sagt Louven. Drei Rasenplätze und ein Trainingsfeld stehen auch der Viktoria zur Verfügung.

"Ein Kunstrasen wäre für die Sicherung des Spielbetriebes gut", meint Louven, "aber nachdem der Verein schon Eigenmittel beim Bau des Viktoria-Sportparks aufgebracht hat, ist ein Antrag für einen Kunstrasen vorerst für uns kein Thema." Einen Sonderfall im Stadtgebiet bildet Union Wetten, wo der einzige Ascheplatz für den Sportbetrieb genutzt wird. "Spezielle Planungen, die Asche durch einen Kunstrasen zu ersetzen, gibt es noch nicht", berichtet Geschäftsführer Andre Peters, "aber natürlich wäre Bedarf vorhanden." Doch der Verein möchte finanziell in jedem Fall auf der sicheren Seite sein. Peters: "So lange nicht feststeht, ob wir uns eine solche Anlage leisten können, werden wir auch keinen Antrag stellen."

Auch der Kevelaerer SV hat zwar schon mit dem Gedanken gespielt, beispielsweise auf der Sportanlage Scholten ein Kunstrasenfeld zu errichten. "Doch wir sind in unseren Beratungen noch zu keinem abschließenden Ergebnis gelangt. Wir werden jedenfalls kein finanzielles Risiko eingehen", betont Fußball-Obmann Johannes Kamps.

(buer)
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