Handball Die drei heißen Eisen des TV Aldekerk

Aldekerk · 2016 könnte zu einem der erfolgreichsten Jahre der Aldekerker Handballer werden. Die beiden Oberliga-Mannschaften und die Landesliga-Reserve haben eine glänzende Hinrunde gespielt und besitzen gute Chancen auf den Titelgewinn.

Handball: Die drei heißen Eisen des TV Aldekerk
Foto: Thomas Binn (binn)

Zu später Stunde entstand am 12. Dezember ein eindrucksvolles Gruppenbild mit Damen. Die Oberliga-Mannschaft traf nach dem 27:22 im Spitzenspiel gegen die Bergischen Panther als Tabellenführer auf der Weihnachtsfeier der Grün-Weißen ein. Dort warteten schon die anderen Spitzenreiter. Die Frauen mischen unter Regie der ehemaligen polnischen Nationalspielerin Dagmara Kowalska die Oberliga auf, die "Zweite" um Spielertrainer Nils Wallrath klopft wieder einmal vehement ans Tor zur Verbandsliga. Hinzu gesellten sich noch die Jungs von der "Vierten", die in der Kreisliga D noch ungeschlagen sind - nur gut, dass der Fotograf in weiser Voraussicht sein Weitwinkel-Objektiv eingepackt hatte.

Die Aufnahme fürs Fotoalbum und die Facebook-Seite der Grün-Weißen war allerdings eine Woche später schon wieder Makulatur - zumindest vorübergehend. Die Oberliga-Männer kassierten beim TuSEM Essen II, der seine besten "U 23"-Spieler aufgeboten hatte, eine unglückliche 34:35-Niederlage. Damit überwintert die Mannschaft um Trainer Achim Schürmann auf Rang vier - bei gerade einmal zwei Punkten Rückstand auf die führenden Panther aus dem Bergischen Land. Doch der amtierende Oberliga-Meister, der im Frühjahr in der Relegation zur Dritten Liga am Mittelrhein-Meister Longericher SC gescheitert war, besitzt glänzende Chancen auf die Titelverteidigung. Dafür sprechen drei Faktoren.

Der junge Spielmacher Lukas Hüller, der im Auftaktspiel gegen den Bergischen HC II eine schwere Oberschenkel-Verletzung erlitten und anschließend die komplette Hinserie verpasst hatte, fiebert seinem Comeback entgegen. Auch der treffsichere Linksaußen Fabian Schneider, der wegen einer Verletzung sechs Spiele zuschauen musste, ist wieder fit. Außerdem können die Grün-Weißen die "Mission Meisterschaft" ganz befreit in Angriff nehmen. Denn ihr eigentliches Saisonziel hat die Mannschaft bereits in der Tasche. Da in der Dritten Liga weit und breit kein Abstiegskandidat in Sicht ist, reicht Platz sieben in jedem Fall zur Qualifikation für die Nordrhein-Liga, die zur kommenden Saison neu installiert wird. Und sechs Punkte Vorsprung auf den aktuellen Tabellenachten Wölfe Rheinhausen wird sich der ATV garantiert nicht nehmen lassen.

Die Frau hat Ahnung: Vor dem Saisonstart hatte Dagmara Kowalska den Oberliga-Titelgewinn als klares Ziel genannt, auf dem Weg dorthin aber den einen oder anderen Rückschlag einkalkuliert. Und exakt so verlief die Hinserie: Die Grün-Weißen leisteten sich zwei Niederlagen beim Lokalrivalen SV Straelen und bei Treudeutsch Lank - ansonsten hievten zwölf Siege den Favoriten an die Tabellenspitze. Vor dem Rückrundenstart - am Sonntag, 10. Januar, geht's mit der geplanten Revanche gegen die Grün-Gelben wieder los - zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem punktgleichen Titelverteidiger Fortuna Düsseldorf ab. Mit leichten Vorteilen für Grün-Weiß. Der Spitzenreiter gewann den direkten Vergleich in der Landeshauptstadt mit 27:20 - und im Rückspiel sollte für die Fortuna in der Vogteihalle nichts zu holen sein.

Bleibt noch heißes Eisen Nummer drei: Spielertrainer Nils Wallrath stand mit seinen Jungs von der ATV-Reserve schon mehrfach vor dem Sprung in die Verbandsliga. Der x-te Anlauf soll endlich von Erfolg gekrönt werden. Die Chancen stehen trotz des jüngsten Ausrutschers hervorragend - in Normalform ist der ATV II kaum zu schlagen.

(RP)
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