Lokalsport Besseres Trainingsspiel fürs Schürmann-Team

Aldekerk · In der Handball-Oberliga der Männer kommt der TV Aldekerk als Gast des TV Vorst zu einem 35:24 (18:13)-Sieg, der niemals gefährdet war.

 Die Arme zur Abwehr in die Höhe gereckt: Die Aldekerker Jonas Mumme und Thomas Jentjens versuchen im Verbund, den Wurf des Vorsters Maik Tötsches (l.) abzublocken.

Die Arme zur Abwehr in die Höhe gereckt: Die Aldekerker Jonas Mumme und Thomas Jentjens versuchen im Verbund, den Wurf des Vorsters Maik Tötsches (l.) abzublocken.

Foto: samla.de

Aldekerks Trainer Achim Schürmann hatte im Vorfeld der Partie eine hitzige Atmosphäre in der Vorster Rudi-Demers-Halle befürchtet. Doch davon war am Samstagabend nichts zu spüren. Hier und da ein zurückhaltendes Anklatschen, ansonsten bestimmte der Tabellenführer die Aktionen. Offenbar hat sich die Vorster Mannschaft damit abgefunden, dass sie gegen die Topclubs der Liga mit ihren begrenzten handballerischen Mitteln nicht viel ausrichten kann. Das war am vergangenen Wochenende schon so, als der Turnverein beim Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach mit 22:37 deutlich in die Schranken verwiesen wurde. Und auch gegen den TV Aldekerk vermochten die Vorster, die vor diesem Spiel als Tabellenvorletzter einen Rückstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer hatten, keinen Staat zu machen.

Nach 60 wenig spektakulären Minuten blieb ihnen nur die Gratulation des Gegners für dessen 35:24-Sieg. Beim Kabinengang zur Pause lag der ATV mit 18:13 vorne. Es soll gegenüber dem TV Vorst nicht respektlos klingen, aber für den vor einer Woche frisch gekürten Niederrheinmeister war das Spiel am Samstagabend nicht mehr als ein besserer Freundschaftsvergleich, in dem Aldekerk aus Verletzungsgründen auf seine beiden erfahrenen Außen Tobias Dickel und Fabian Schneider verzichten musste.

Aber vielleicht kam das ATV-Coach Schürmann angesichts der noch kommenden Relegationsspiele mit dem Mittelrheinmeister, der nach dem 23:23 am Freitagabend gegen Verfolger TuS Derschlag mit hoher Wahrscheinlichkeit der Longericher SC heißen wird, noch nicht einmal ungelegen. So stand mit Janis Kempmann auf der linken Außenbahn und Fabian Küsters auf der rechten Seite die nächste Aldekerker Oberliga-Generation in der Start-Sieben und nutzte ihre Chance. Insbesondere Kempmann schien mit seinen schnellen Beinen und seiner Geschmeidigkeit wie geschaffen für den druckvollen Aldekerker Tempohandball. In den ersten sechs Minuten legte er dem Vorster Keeper fünf Bälle ins Netz. "Das hat mich für ihn gefreut", sagte sein Trainer, der in den vorherigen Spielen beklagt hatte, dass sein junger Außenmann die eine oder andere Großchance im schnellen Gegenstoß liegen gelassen hatte. Als sich nach zehn Minuten auch Thomas Jentjens in den Aldekerker Torreigen einreihte und gewohnt sicher traf, da schien das Spiel zu einem Torfestival für den ATV zu werden.

Wenn, ja wenn sich der Meister nicht auch in Vorst seine fast schon obligatorischen fünf Minuten genommen hätte, in denen er den Faden verlor. Bei einer Führung von 10:5 musste der ATV bis zum 11:11 (19.) einen Negativlauf von 1:6-Toren hinnehmen. Pässe, die den Mitspieler nicht erreichten, technische Fehler, Würfe ohne Druck waren die Ursache dafür, dass die Aldekerker viel von dem, was sie sich zuvor durch feine Kombinationen und eine kompakte Abwehr aufgebaut hatten, durch eigene Unzulänglichkeiten binnen kürzester Zeit umstießen. "Dass wir das nicht aus unserem Spiel heraus bekommen", ärgerte sich Schürmann.

Doch sobald sich die Aldekerker Mannschaft wieder auf das konzentriert, was sie auszeichnet, ist es (zumindest gegen Teams von der Qualität eines TV Vorst) nur eine Frage von wenigen Minuten, bis sie sich schnell wieder absetzt. Bei einer Aldekerker Führung von 18:13 wurden die Seiten gewechselt, zehn Minuten später stand es 24:17 für den ATV - und danach spielte der ATV die Zeit routiniert von der Uhr. Ein zweites Mal an diesem Abend leistete sich Aldekerk jedenfalls keinen Durchhänger mehr.

Denn es gilt das Wort von ATV-Keeper Christian Thommessen: "Auch wenn uns die Meisterschaft keiner mehr nehmen kann, abschenken werden wir die noch ausstehenden Spiele nicht."

(RP)
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