Handball Auf dem Papier sieht vieles eindeutig aus

Straelen · Die Straelener Handballer begeben sich an diesem Wochenende auf Reisen. Die Regionalliga-Frauen gastieren heute beim TSV Bonn, die Landesliga-Männer morgen bei Germania Oppum in Krefeld.

 Fest dazu entschlossen, dem Gegner eine weitere Kugel ins Netz zu legen. Der Straelener Marco Verbeek (links) surft mit seiner Mannschaft derzeit auf einer Erfolgswelle, die aus Sicht von Grün-Gelb ruhig noch etwas anhalten dürfte.

Fest dazu entschlossen, dem Gegner eine weitere Kugel ins Netz zu legen. Der Straelener Marco Verbeek (links) surft mit seiner Mannschaft derzeit auf einer Erfolgswelle, die aus Sicht von Grün-Gelb ruhig noch etwas anhalten dürfte.

Foto: Spütz

Die Aushängeschilder des Straelener Handballs kämpfen auf fremder Platte. Die Landesliga-Männer, die seit dem vergangenen Wochenende wieder die Tabelle mit einem Punkt Vorsprung auf den ATV Biesel anführen, müssen bei Germania Oppum antreten. Der Gegner steht mit drei Pünktchen abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz und sollte dem Team von der gegenüberliegenden Seite der Rangliste wenig anhaben können - auf dem Papier jedenfalls. Gänzlich anders sieht es da bei den Straelener Handballerinnen aus, die beim Tabellenersten TSV Bonn gastieren und dort wohl keinen Staat machen dürften. Aber auch in diesem Fall gibt es erst einmal 60 Minuten Handball, bevor die Prognose zur Realität wird.

Regionalliga Nordrhein Frauen: TSV Bonn - SV Straelen (heute 19.30 Uhr, Sporthalle Ringstraße). Die Chance auf Saisonsieg Nummer vier tendiert für die Grün-Gelben gen Null. Bonn ist nicht nur das erfolgreichste Team dieser Saison, sondern auch richtig gut drauf. Vor allem die Defensive lässt Gegner reihenweise verzweifeln. Allein die nackten Zahlen sind beeindruckend: In den zurückliegenden fünf Spielen kassierte der TSV nie mehr als 15 Gegentore. Und dabei machte es keinen Unterschied, ob es Kontrahenten aus dem Tabellenkeller oder von weit oben waren. Dem SVS gelangen im Hinspiel immerhin 20 Treffer - nur dreimal agierte der Abwehrverband des Ligaprimus' "löchriger". Doch auch in der Offensive hat die Truppe, die erst eine Niederlage kassierte und sich mit Fortuna Köln ein einsames Duell um die Meisterschaft liefert, reichlich zu bieten. Allen voran Maja Klingenberg, die mit ihrer Dynamik zu den besten Spielerinnen der Liga gehört. Sie ist Vollstreckerin und Vorlagen-Geberin gleichermaßen in einer Mannschaft, die auf allen Positionen reichlich Qualität besitzt. Ganz klar: Der SV Straelen geht als absoluter Außenseiter in diese Partie.

Die Punkte kampflos hergeben wollen die Blumenstädter aber trotzdem nicht. Ganz nach dem Motto "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren" wollen sie das scheinbar Unmögliche vielleicht doch möglich machen. Nicht dabei sein kann Lena Linßen, deren Handverletzung sich als Bruch herausstellte. Sie wird dem SVS länger fehlen. Inwieweit alle anderen Blumenstädter fit sein werden, lässt sich schwer sagen. Mehrere schleppten sich krank und kränkelnd durch die vergangenen Tage. Nicht gerade die beste Voraussetzung für eine Sensation.

Landesliga Männer: DJK Germania Oppum - SV Straelen (Sonntag, 12 Uhr, Sporthalle Scharfstraße). Die Rollen scheinen klar verteilt zu sein. Der SVS holte sich mit dem Sieg gegen das Top-Team aus Rheydt am vergangenen Wochenende die Tabellenführung zurück, während die Germania den ersten doppelten Punktgewinn einer bereits 17 Spieltage alten Saison feiern konnte. "Wir sind der Favorit. Es wäre jedoch ein riesiger Fehler, überheblich in die Partie zu gehen", warnt Dieter Pietralla seine Mannschaft vor einer allzu laxen Einstellung. "Auch wenn es für Oppum in Sachen Klassenerhalt ganz schlecht aussieht, steckt Potential in der Truppe", so Straelens Trainer. In der Offensive liegt das Schicksal der Krefelder in den Händen von Spielmacher Etienne Hofer und 2,05-Meter-Schlacks Marvin Brunotte. Beschneidet man die beiden Torschützen vom Dienst ihrer Möglichkeiten, ist das fast schon die halbe Miete.

Aufgabe Nummer zwei besteht darin, die kompakte DJK-Abwehr in Bewegung zu bringen. Letzteres gelang im Hinspiel nur selten. Trotz eines am Ende souveränen 23:17-Sieges war SVS-Coach Pietralla unzufrieden. "Das einzig Gute an dem Spiel war das Ergebnis", erinnert sich der Mann an der Seitenlinie an lächerliche drei Tore zwischen der 40. und 60. Minute. Das soll, das muss besser werden, wenn es am Sonntag keine böse Überraschung geben soll. In Sachen Personal haben die Grün-Gelben ausnahmsweise keine Sorgen. Marco Verbeek meldet sich ebenso fit wie Danny Mangelmann und Stefan Pieper. Allein hinter dem Einsatz von Mario Schaap steht ein Fragezeichen.

(terh)
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