Handball ATV-Handballer haben auswärts ein dickes Brett zu bohren

Aldekerk · Regionalliga Nordrhein: Die Männer des TV Aldekerk spielen heute beim Mittelrhein-Meister TuS Opladen. Anpfiff ist um 19.15 Uhr.

 Jonas Mumme: Treffsicher nicht nur von der Siebenmeterline.

Jonas Mumme: Treffsicher nicht nur von der Siebenmeterline.

Foto: Spütz

Vor zwei Wochen in Solingen musste Handball-Regionalligist TV Aldekerk den ersten Punkt in dieser Saison abgeben. Die Bundesliga-Reserve des Bergischen HC trotzte der Schürmann-Truppe ein 27:27 ab. Besonders in den ersten 30 Minuten ließen die Aldekerker vieles von dem vermissen, was sie davor ausgezeichnet hatte. Die Abwehr der Grün-Weißen ließ den gegnerischen Angreifern bis zum Seitenwechsel zu viel Gestaltungsraum, so dass die Würfe der guten Solinger Spieler in feiner Regelmäßigkeit im Aldekerker Kasten einschlugen. Es bedurfte einer frühen Auszeit von ATV-Coach Schürmann, um seine Handballer auf Kurs zu bringen, und nach der Pause einer Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft. Trotzdem war noch eine Energieleistung der Aldekerker mit überragenden Szenen ihres Keepers nötig, um in der Schlussphase einen fast schon entscheidenden Rückstand aufholen zu können. "Betrachtet man allein die Endphase des Spiels, ist das Remis ein gewonnener Punkt", sagte Schürmann nach dem Schlusspfiff in Solingen. "Über die 60 Minuten gesehen darf man aber auch von einem Punktverlust sprechen, weil wir uns zu oft nicht an Absprachen gehalten und stattdessen zu viel auf eigene Faust versucht haben." Der ATV-Trainer fordert von seinen Spielern auch in Situationen, wo sie sich an der gegnerischen Abwehr aufzureiben scheinen, Geduld zu haben und es mit für alle klar verständlichen Spielzügen immer wieder aufs Neue zu versuchen. "Irgendwann entsteht die Lücke, die zum Torerfolg führt", argumentiert der ehemalige Nationalspieler.

Nach einer Erklärung gefragt, weshalb seine Spieler in Solingen vieles auf eigene Faust versucht haben, meinte Schürmann: "Vielleicht lag es daran, dass wir praktisch ohne Rückraum links gespielt haben." Womit der ATV-Coach die ausgebliebenen erfolgreichen Torwürfe von der Königsposition aus ansprach: Christoph Kleinelützum war angeschlagen, der junge Richard Pasch noch nicht richtig drin in den für ihn neuen Abläufen und Can Greven immer noch verletzt auf der Bank. Da brauchte sich die Abwehr der Bergischen nur noch auf die im Aldekerker Rückraum verbliebenen Thomas Jentjens und Lukas Hüller zu konzentrieren.

Schürmann hätte nichts dagegen, wenn heute beim Gastspiel gegen den amtierenden Mittelrheinmeister die Aldekerker Kombinationen im Angriff besser liefen, mehr Spieler sich in der Torschützenliste eintrügen, wenig Fehler gemacht würden und die Abwehr an ihre Leistung aus den ersten drei Saisonspielen anknüpfen könnte. "Ansonsten dürfte es schwer werden zu gewinnen", befürchtet Schürmann, der neben der Qualität einzelner Spieler den Gegner als eine Mannschaft bezeichnet, die einen schnellen Kombinationshandball bevorzugt, wie Aldekerk als Team überzeugt und bis zum Schlusspfiff Gas gibt. Nicht zuletzt auch ihrer konditionellen Stärke hinten heraus hatten es die Opladener zuletzt im Heimspiel gegen den seinerzeitigen Tabellenführer ART Düsseldorf zu verdanken, dass sie die Partie in den Schlussminuten noch umbiegen konnten.

Eine Niederlage der Düsseldorfer im Übrigen, die das Aldekerker Unentschieden in Solingen aufwertete. Der ATV schob sich dadurch an die Spitze und geht in Opladen als Tabellenführer auf die Platte. Doch jede dadurch möglicherweise aufkommende Euphorie bremste Schürmann, bevor sie einem Spieler zu Kopf steigen könnte: "Nach vier Spieltagen hat der Tabellenplatz nun wirklich keine Aussagekraft."

(RP)
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