Geldern Spiele am Schloss: Veranstalter widerspricht Stadtverwaltung

Geldern · Nach den Querelen um eine mehrtägige Fantasyrollenspiel-Veranstaltung hat sich der Veranstalter-Verein "Wyvern Adventures" zu Wort gemeldet. Er widerspricht der Darstellung der Stadtverwaltung, sie habe über die Dimensionen der Sache nicht richtig bescheid gewusst.

 Ähnlich wie auf diesem Bild zu sehen, wurden am Schloss Walbeck Live-Rollenspiele durchgeführt.

Ähnlich wie auf diesem Bild zu sehen, wurden am Schloss Walbeck Live-Rollenspiele durchgeführt.

Foto: bsen

"Die Stadtverwaltung, das heißt Ordnungsamt und Polizei, wussten Bescheid", betont Carissa Donker vom Verein in einer Stellungnahme auf RP-Anfrage. "Wir waren persönlich im Vorfeld der Veranstaltung vorstellig." Die Organisatoren hätten die Sache als Rollenspiel-Veranstaltung angemeldet und den Ablauf genau beschrieben. "Die Einstufung erfolgte daraufhin als Private Veranstaltung mit unter 1000 Teilnehmern, und eine besondere Auflage wurde nicht erforderlich." Insgesamt seien bei dem Treffen 795 Teilnehmer gewesen.

Der Verein beschreibt außerdem Vorkehrungen, die man getroffen habe, um Nachbarn nicht zu belästigen. Die Organisatoren hätten "von unserer Seite aus jegliche größere Aktivität gegen 21 Uhr eingestellt", so Carissa Donker. Auch habe man darauf geachtet, dass lauteres Geschehen seitens der Teilnehmer, etwa Trommeln am Lagerfeuer, spätestens gegen 22 Uhr endete. "Dazu habe ich persönlich mich jede Nacht auf Höhe des ersten Hauses begeben, um festzustellen, ob zum Beispiel durch die reinen Anwesenheitsgeräusche der Teilnehmer eine Lärmbelästigung entstehen würde", beschreibt Donker weiter. Das sei nicht der Fall gewesen. Und bis 1.30 Uhr nachts habe ein Mitglied des Teams am Eingang des Geländes gewacht.

Es hätten sich niemals Nachbarn direkt gemeldet: "Bei einer direkten Ansprache hätten wir die störenden Lärmquellen umgehend abstellen können, wenn diese vorhanden gewesen wären."

Statt direkter Ansprache hätten sie allerdings ein anonymes, warnendes Schreiben gefunden, dass irgendwann nach Mitternacht vor dem ersten Veranstaltungstag ans Eingangstor geheftet worden sei. Sie gingen daher davon aus, dass etwaige Beschwerden eher in anderen Ursachen als in unserer Veranstaltung zu finden seien. "Manchmal sind die nachbarschaftlichen Situationen ja ,gewachsen', und dann sucht mancher Nachbar jeden ersichtlichen Grund zur Beschwerde", deutet Carissa Donker an.

Unterdessen haben sich in der vergangenen Woche Anwohner der nahegelegenen Siedlung auf dem Schloss zum Gedankenaustausch getroffen. Es sei darum gegangen, in guter Atmosphäre über Meinungen und Eindrücke zu sprechen, hieß es aus dem Kreis der Teilnehmer.

(szf)
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